Endotherme Organismen wie Säugetiere oder Vögel regulieren ihre Temperatur, sodass sie immer einen konstanten Wert beibehält (zumindest innerhalb der Thermoneutralzone). Beim Menschen wären dies 37°C. Die Organismen schaffen das unter anderem durch das isolierende Fell.
Worin liegt denn nun der Vorteil, dass der Mensch kein Fell mehr hat also anders ausgedrückt: warum hat der Mensch sich so evolviert, dass er kein Fell mehr hat.
Evolution - "survival of the fittest" - ein ständiges besser, höher, weiter. Oder eben nicht. Warum der Mensch, so wie wir heute sind, überlebt hat obwohl es ihn während der Eiszeit ganz schön gefroren haben muss, möchte ich heute abhandeln.
Evolution läuft in zwei Schritten ab: zuerst mutiert die DNA eines Individuums, dann "entscheidet" die Selektion, welche Individuen überleben oder richtiger ausgedrückt, die Individuen die einen Nachteil haben sterben aus, ohne ihr Erbgut an die nächste Generation weiterzugeben.
Am Anfang der Evolution des Menschen stellen wir uns ein affenähnliches Gebilde vor. Während die Jahrtausende verstreichen sieht der Urmensch uns immer ähnlicher und irgendwann hat er kein Fell mehr. Mir geht es hier gar nicht darum, wie genau das passierte - wahrscheinlich wurden in den Generationen nach und nach mehr Körperstellen kahl.
Tatsache ist, dass die Felllosigkeit oder Haarlosigkeit sich durchgesetzt hat, da wir heute eben kein Fell mehr haben, sondern nur noch dessen Rückstände. Die Entstehung der Haarlosigkeit ist also der erste Schritt: die Mutation.
Nun mag man daraus folgern, dass der zweite evolutionäre Schritt, die Selektion, dieses Merkmal gefördert haben muss, sonst hätten die haarlosen Menschen nicht über tausende Generationen überleben können. Ob dies nun geschah, weil Menschen andere Menschen mit weniger Haaren attraktiver fanden und so mehr haarlose Nachkommen zeugten oder ob die Haarlosigkeit eine bessere Anpassung an die Natur darstellte ist völlig egal. Die Menschen ohne Fell schienen einen Vorteil zu haben und starben nicht aus.
Nun aber daraus zu folgern, dass das Merkmal selbst, also die Haarlosigkeit der Vorteil war, der das Überleben der frühen Menschen sicherte, bezweifle ich. Stelle man sich exemplarisch - rein modellhaft die Urzeit so vor, wie im Film "Am Anfang war das Feuer". Es existieren zwei Urmenschen gleichzeitig (eine Theorie, die in den letzten Jahren durch viele Funde verstärkt wurde): die einen haben Fell, scheinen sich nur dürftig durch Kreischlaute miteinander zu verständigen und benutzen keine Werkzeuge. Die anderen haben kein Fell mehr - sie waren aber so intelligent, sich das Fell von anderen Tieren zu "Kleidung" zu machen, zeigen Ansätze einer sprachlichen Verständigung und verwenden Werkzeuge.
Nun habe ich bereits einen wichtigen Aspekt dargestellt: die Intelligenz. Was ist, wenn sich die Haarlosigkeit zuerst bei Urmenschen entwickelte, die intelligenter waren, also denen, die die anderen Urmenschen ausrotteten. Obwohl die Haarlosigkeit Nachteile brachte, wie das Frieren und weniger Schutz, konnten diese durch intelligente Lösungen kompensiert werden und führten deshalb nicht zum Aussterben der haarlosen, intelligenten Urmenschen. Im Gegenteil: trotz des Nachteils, kein Fell zu haben, stellte die höhere Intelligenz einen so gewaltigen Vorteil dar, sodass dieser Urmensch die anderen Urmenschen ausrottete und bis heute die einzige überlebende Menschenart ist.
Die Devise "survival of the fittest", nach Darwin eigentlich das Überleben des am Nachkommenreichsten, trifft vollkommen zu, denn wie wir wissen hat der fell-lose Mensch die Erde bevölkert. Das Überleben des am Besten angepassten ist eine Sache der Perspektive: Fell zu haben hätte dem Menschen in der Eiszeit sicher einen großen Vorteil gebracht, doch der Mensch hat sich anderweitig geholfen und so keinen großen Nachteil gehabt. Außerdem möchte ich hier vorrangig die Intelligenz als das am besten zum Überleben geeignetste Merkmal anführen.
Was meinen Sie?
Wenn Sie eine andere Meinung haben, weitere Erkenntnisse oder einen Fehler in meinem Gedankengang entdeckt haben, bitte kommentieren Sie gerne! Ich möchte gerne eine Diskussion über dieses Thema verfolgen und weiß, dass ich durchaus etwas übersehen haben könnte.
Ich plaudere aus der Schule: Erfahrungsberichte, Hilfe beim Lernen, Anekdoten und mehr :)
Mittwoch, 19. Dezember 2018
Samstag, 23. Juni 2018
Leben ist Lernen. Mit Fremdsprachen
Hallo! Ich habe mein ABI überstanden und bin nun fertig mit der Schule (Yay), aber das heißt noch lange nicht, dass ich aufhöre, zu lernen. Ich werde vielleicht nicht mehr zu jedem Thema in der Schule etwas bloggen können, dafür bringt der neue Lebensabschnitt viele weitere Rubriken mit sich:
Da ich wohl anfangen werde, zu studieren, kann ich über das Leben an der Uni erzählen.
Im Leben lernt man nie aus! Weiterbilden gehört auch für Erwachsene dazu und ich werde viel davon mit euch teilen können.
Außerdem habe ich nun viel Zeit, um Sprachen zu lernen und meine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Darum geht es heute: Sprachen lernen.
Warum lernt man überhaupt Fremdsprachen? Sie sind das wichtigste Kommunikationsmittel, ob für Reisen oder den Beruf. Doch für mich wohl das allerwichtigste: Freunde aus aller Welt und ihre Kulturen kennen lernen.
Wer über die nötigste Verständigung hinaus will, sollte mehr als nur Englisch können. So erweitert man ebenso seinen Horizont, denn für jede Sprache muss man auch seine Denkweise ein bisschen umstellen. Und mann entdeckt vielleicht sogar etwas total verblüffendes dabei.
Wer über die nötigste Verständigung hinaus will, sollte mehr als nur Englisch können. So erweitert man ebenso seinen Horizont, denn für jede Sprache muss man auch seine Denkweise ein bisschen umstellen. Und mann entdeckt vielleicht sogar etwas total verblüffendes dabei.
Warum ich Fremdsprachen lerne und welche ich lerne, welche Probleme und Tipps ich habe? Tja, das verrate ich euch jetzt ;)
Deutsch (Muttersprache)
Deutsch ist meine Muttersprache, genauer gesagt spreche ich im großen und Ganzen Hochdeutsch (also das, was man in der Schule und auf der Arbeit sprechen sollte und was man als Fremdsprache lernt), aber manchmal rudschd aweng Frängisch mit nei, weil ich in Franken wohne.
Logischerweise spreche ich also schon (fast) immer Deutsch, mein erstes Wort war übrigens "da". Ich habe diese Sprache, wie die meisten Babys, wohl zuerst mündlich von meinem Umfeld übernommen und dann musste ich in der Grundschule lesen und schreiben lernen...
Natürlich sahen meine ersten Buchstaben sehr krakelig aus :D, aber was erstaunlich ist: ich hatte zuerst große Probleme mit der Rechtschreibung. Ich schrieb "Libe" statt "Liebe", "Geburztag" statt "Geburtstag" - genauer gesagt, nach Gehör. Und die Sonderregeln hab ich erst recht nicht kapiert. Warum dehnt ein "e" ein "i", aber bei jedem anderen Vokal ist es ein "h"? Warum sagt man "Wase" und warum "Fogel" und warum gibt es den Buchstaben "V" überhaupt, wenn man ihn immer, wirklich immer, durch entweder "W" oder "F" ersetzen kann? Wann schreibt man "ts" und wann "z"?
Irgendwann musste ich die Regeln wegen der Noten einfach akzeptieren. Lesen konnte ich aber schon immer gut.
Ich habe also akzeptiert, dass Deutsche Rechtschreibung seltsam und überhaupt nicht logisch ist (man siehe die Rechtschreibreformen, die alles nur verwirrender machen. Heißt es nun Schiffahrt oder Schifffahrt, Stileben oder Stilleben oder Stillleben???).
Im Gymnasium wurde es noch komplizierter. Unser cooler Deutschlehrer hat es zum Glück geschafft, uns die Grammatik auf lustige Art und Weise beizubringen. Nachdem ich gelernt hatte, alles unsinnige, unlogische zu akzeptieren, viel es mir noch viel leichter, die meist logische Grammatik zu akzeptieren.
Durch viel, viel Schreiben habe ich meine Ausdrucksweise enorm verbessert, meinen blumigen Wortschatz vergrößert und gelernt, die Grammatik für einen gewissen Effekt so zu biegen, dass sie anders ist, aber nicht per se falsch (zumindest denke ich das. Ansonsten ist das einfach ein Stilmittel).
Bis heute ist Deutsch die Sprache, die ich am häufigsten gebrauche und in der ich mich am wohlsten fühle.
Ein TIPP für Deutschlerner: hängt euch am Anfang nicht am komplizierten Zeugs auf, ob ihr nun den Dativ benutzt oder dem Dativ, was ihr meint, lässt sich aus dem Kontext schon erkennen. Das das/dass Problem werdet ihr im Mündlichen sowieso nicht haben (wenn ihr auf eine deutsche Schule geht, lernt das trotzdem, macht die armen Deutschlehrer nicht verrückt*). Auf welche Regeln ihr euch konzentrieren solltet, hängt wirklich davon ab, wie ihr Deutsch gebrauchen wollt und wie gut ihr sein wollt.
*alle Deutschlehrer und deutschen Schüler wissen, was ich meine, oder? :D
Das finde ich am coolsten: Donaudampfschiffskapitänsmützenanstecknadelherstellungsverfahren...
Und das Neuerfinden von Wörtern.
Und das Neuerfinden von Wörtern.
Das finde ich irgendwie blöd: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Und dann blickt man nicht mehr durch.
+ Geschlechter der Nomen, aber das ist in vielen Sprachen so. Nur halt anders.
+ dass man sich in verschiedenen Bundesländern oft nicht gut versteht
Englisch - English (C1)
Englisch ist eine Weltsprache, deshalb muss jeder deutsche Schüler in der Schule Englisch lernen. Ich fand das richtig cool, weil ich schon in der Grundschule ein paar Wörter konnte und hab mich gleich richtig krass gefühlt :D
In der 4. Klasse haben wir spielerisch gelernt, im Gymnasium ging es dann richtig zur Sache. Englisch war also meine erste Fremdsprache. Ich weiß ja nicht, wie es euch ging, aber ich habe das Vokabellernen gehasst. Ich kann mich nicht mehr so gut erinnern, aber die Grammatik zu lernen war ganz okay. Ich habe zwar keine Ahnung, wie man die ganzen "tenses" bildet und welche man für was hernimmt, aber benutzen kann ich sie wohl richtig.
Irgendwann habe ich angefangen, Filme, die ich sehr gut kannte, auf Englisch ohne Untertitel zu schauen. Das hat mein Englisch unglaublich verbessert, auch wenn ich am Anfang nicht alles verstanden habe. Ich rate euch wirklich: sobald ihr eine Sprache gut genug beherrscht, um über Touristen-Sätze hinauszugehen, fangt an, Filme, Serien oder Videos in der Sprache zu schauen, gern auch mit Untertiteln. Ihr könnt natürlich auch Radio hören, das ist aber schwieriger und vielleicht frustrierend, oder lesen, aber dann könnt ihr die Aussprache nicht gleich auch noch verbessern. Mittlerweile schaue ich fast alle Filme und Serien auf Englisch an, suchte englische Youtube-Videos und lese auch ein paar Sachen auf Englisch.
In der Oberstufe hieß es dann nur noch: Vokabeln lernen, Texte verstehen und schreiben. Und zwar komplizierter. Ich fand mein durch die Filme gelerntes Englisch mehr als ausreichend und hab fast keine Vokabeln mehr gelernt... naja das war sowieso nur zu so Themen wie "Genetic engineering", "environment and carbon footprint" und sowas, also auch ohne das komme ich im Alltag mehr als gut zurecht.
Neben meinem Englisch-Input hat Übung auch sehr geholfen. Ich schreibe einen anderen Blog auf Englisch, in dem es um kreatives Schaffen geht, und kommuniziere mit verschiedenen Freunden auf der ganzen Welt auf Englisch. Ich bin dadurch so weit, dass ich nicht nur manchmal Filme auf Englisch kommentiere, sondern auch auf Englisch denke. Das heißt, Englisch ist fast wie eine zweite Muttersprache geworden.
Ich hatte fast keine Probleme mit dem Lernen. Nur die verschiedenen Rechtschreibungen verwirren mich manchmal. Nein, es ist nicht die noch viel seltsamere Rechtschreibung an sich, sondern der Unterschied zwischen amerikanischem und britischem Englisch. Ich möchte so britisch wie möglich sein. Sollte ich nun "colour" oder "color" schreiben, ist es " 'controversy" oder "con'troversy"?
Also, warum ich Englisch gelernt habe, wisst ihr nun. Warum bin ich so gut geworden? Seit ich Harry Potter auf Englisch geschaut habe, fand ich es super lustig, die verschiedenen britischen Akzente nachzuahmen und so hat es mir immer Spaß gemacht, zu reden. Auch außergewöhnlichere Sätze zu schreiben fand ich aufregend.
Das finde ich am Coolsten: die Akzente/Dialekte
+ dass Nomen keine Geschlechter haben
+ Das Wort "quite". It's quite useful to sound more british to quite the mass of german people. Meaning: it's super awesome. Und das Wort "rather". Rather for quite the same reason, really.
Das finde ich irgendwie blöd: Es gibt eine festgelegte Reihenfolge, in der Adjektive stehen sollten. Ist irgendwie cool, aber wer kennt die schon?
+ Unterschiedliche Aussprache und Rechtschreibung für AE/BE
Französisch - Francais (B1)
Meine zweite Fremdsprache, die musste ich im Gymnasium auch lernen. Eigentlich sollte mein Level B2 sein... ist es aber nicht. Daran kann man erkennen, dass irgendwas nicht so funktioniert hat, wie beim Englischlernen. Von der 6. bis zur 10. Klasse wurde ich damit gequält, Verben zu konjugieren und imaginären Brieffreunden zu schreiben, wie toll ich Lyon doch finde und was ich dort besichtigt habe. Nichts hat mich aber so deprimiert wie dieses eine Mal, kurz vor den Sommerferien, als meine Lehrerin meinte, es wäre eine gute Idee, einen französischen Film in OmU anzuschauen...
Ich weiß, ich habe euch geraten, Filme anzusehen. Aber bitte macht das erst dann, wenn ihr euch sicher seid, ein bisschen was zu verstehen. Denn ich habe gerade noch "non" und "je" verstanden, sogar "est-ce que" ist zu einem "sk" verkommen, und ungelogen, sonst gar nichts. Natürlich hat mich das dann deprimiert. Ich habe zwei Jahre lang Verben konjugiert, sogar die Vokabeln gelernt(!) und Briefe geschrieben, nur um dann herauszufinden, dass ich niemals auch nur nach dem Weg fragen oder übers Wetter reden könnte.
Bis zur 10. Klasse hatte ich dann nicht mehr so viel Lust, Französisch zu lernen. Ich war davor im Urlaub im Elsass und habe erstaunlicherweise die Franzosen alle gut verstanden. Problem: sie haben mich nicht verstanden. Und wieder ist meine Bereitschaft, Französisch zu lernen oder zu üben gesunken.
In der 10. Klasse aber, vielleicht hat der Urlaub ja doch geholfen, hab ich plötzlich alle Lücken aufgeholt, konnte sogar die "conditionels" bilden und flüssiger sprechen. Trotzdem habe ich Französisch dann abgewählt und nicht mehr geübt, deshalb bin ich nun nicht mehr so sicher mit der Grammatik und auf das Level B1 gesunken. Mittlerweile vielleicht noch weiter. Verstehen kann ich immer noch recht viel (gelesenes!), aber durch die mangelnde Übung nicht besonders gut reden und nur mit größter Mühe und häufiger Konsultation diverser Nachschlagewerke schreiben.
Ich muss zugeben, außer den Noten hatte ich keinerlei Ansporn, Französisch zu lernen oder zu verbessern. Letztendlich lag es wohl tatsächlich am mangelnden Spaß, dass ich nicht so gut geworden bin.
Mein TIPP für Französischlerner: wenn ihr schon an der Rechtschreibung (die komplizierteste, seltsamste und unlogischste, die ich kenne) verzweifelt, wie meine Mutter, die mal versucht hat, es zu lernen, dann fragt euch, ob ihr es wirklich lernen wollt. Im Zweifelsfall konzentriert euch erstmal aufs Reden und Verstehen. Um euch durch die Grammatik zu kämpfen und euch alle Sonderregeln einzuprägen, braucht ihr eine unglaubliche Motivation.
Das finde ich am Coolsten: wenn man's kann klingt's richtig gut
+ Das Wort "embouteillage". Es klingt wie "Einflaschung"
Das finde ich irgendwie blöd: es gibt viel zu viele Ausnahmen
+ Das Conditionel, denn da kommt man nicht mehr umhin, viele Zeiten bilden zu müssen. Ich sage nur: futur irgendwas. Nicht das futur simple, das andere. Das konnte ich nie. Und ein Jahr später lernt man das futur simple, das wirklich einfacher ist.
Ungarisch - Magyarul (Touristen-Niveau)
Kommen wir nun zu den Sprachen, die ich mir selber beigebracht habe, in meiner Freizeit.
Zwar kommt der Großteil meiner Familie aus Rumänien (und dann ursprünglich doch wieder aus Deutschland), aber mein Opa war Ungar und außer den nun wieder in Deutschland lebenden, langsam das Rumänisch vergessenden Verwandten, haben wir noch die Familie der Kusine meiner Mutter in Ungarn. Die wollten wir mal wieder besuchen. Ich fand es schon immer doof, dass ich keine zweite Muttersprache gesprochen habe, obwohl ich nicht 100% Deutsch war (eigentlich bin ich zum Großteil was anderes als Deutsch, oder besser: verschiedene Anderesse), also wollte ich eines nun selber lernen: Rumänisch oder Ungarisch.
Wie ich feststellen musste, sah Ungarisch um einiges leichter aus. Es gab sogar eine gute App, mit der man es lernen konnte, und zwar nicht nur bis zum Touristen Niveau.
Innerhalb von zwei, drei Monaten habe ich mir also damit auf dem Schulweg angeeignet, sich in Städten zurechtzufinden, übers Wetter zu reden und Transportmittel zu benutzen. Grammatik kann ich zwar nicht, dafür aber die nötigsten Sätze und Wörter.
Das ist auch schon wieder Jahre her und sogar in Ungarn habe ich eher Englisch geredet (weil ich mich nicht getraut habe :( ), aber wenn ich mir das bisschen nochmal ansehen würde, könnte ich schnell wieder übers Wetter und Transportmittel reden.
Da ich strenggenommen eigentlich nicht wirklich Ungarisch spreche, kann ich hier auch keine Tipps geben.
Was ich aber noch erwähnen möchte, ist, dass ich dadurch ein großes Interesse an Sprachfamilien und Linguistik entwickelt habe und bemerkt habe, wie leicht es mir fällt, Sprachen zu lernen und schnell die Grammatik zu verstehen (wenn ich denn die richtige Motivation habe - vieles ist einfach eine Einstellung des Gehirns).
Das finde ich am Coolsten: die ös und üs
+ die langen Wörter
Das finde ich irgendwie blöd: wie genau steckt man jetzt nochmal die vielen Prä- und Suffixe aneinander?
Japanisch - Nihongo (faaaast A2. Wirklich, ich müsste nur mal diese eine Lektion machen und alles nochmal wiederholen.)
Nach dem Urlaub in Ungarn saß ich wieder vor meinem Schreibtisch und habe Animes gesuchtet. Dadurch habe ich viele Wörter und Ausdrücke gelernt, und kommentierte dann immer mit "kawaii", "sou desu", "sugoi" und so weiter. Was mich dann genervt hat war, dass ich nichts weiter mit den Wörtern anfangen konnte, die ich aufgeschnappt habe, ich hatte ja keine Ahnung von der Grammatik.
Also habe ich mir ein Buch gekauft, dass angab, damit Japanisch in 30 Tagen selbst lernen zu können.
Ich war so begeistert davon, dass ich mir gleich die ganzen Grammatikseiten durchgelesen habe. Und gleich die Grundlagen verstanden hatte. Ich hatte nun also einen groben Überblick. Leider hat es ein Jahr gedauert, bis ich mit der ersten Lektion beginnen konnte. Warum? Weil ich erst die Hiragana lernen musste, die Schriftzeichen. Ich hatte dafür zwar eine coole App, aber ich hab mir die fast 50 Zeichen einfach nicht merken können. Nach ein paar Monaten habe ich das dann liegen gelassen. Als ich es wieder aufnahm, in der 11. Klasse, habe ich die Hiragana richtig schnell gelernt, mit der gleichen App. Man braucht wohl einen freien Kopf dafür.
Ja, dann habe ich mit den Lektionen angefangen. Ich habe es mir gespart, die Katakana zu lernen, die Zeichen braucht man eigentlich nur bei Fremdwörtern. Das ist jetzt zwei Jahre her.
Ich muss sagen, die vielen Schriftzeichen, die Kana und Kanji, schrecken ganz schön ab. Aber ich habe es auch nur mit Hiragana geschafft, die Basics zu lernen, ein paar Katakana hab ich dann irgendwann gelernt, weil ich sie oft nachgeschlagen habe, und Kanji versuche ich seit einem Jahr zu lernen. Ich will wenigstens die 2000 wichtigsten können, doch alle davon lerne ich nicht jetzt, vielleicht später einmal. Mir reicht es zunächst, wenn ich gut reden kann.
Wenn man die Hiragana also mal kann, dann ist alles ganz leicht: Die Rechtschreibung ist richtig logisch und einfach, man muss keine Verben konjugieren und die Fälle werden durch kleine Wörter angezeigt.
Was natürlich neu für die westliche Welt ist, sind die Höflichkeitsform und die Bescheidenheitsform (ich nenne die jetzt einfach mal so, dann versteht man eher, was ich meine), man muss im Prinzip die Verben in drei Varianten lernen.
Bis auf die Zeichen hatte ich keine Probleme, Japanisch zu lernen.
Danach habe ich mir nur geschworen, keine Sprache mehr zu lernen, für die ich ein neues Alphabet lernen muss. Japanisch mit Hiragana, Katakana und Kanji reicht mir da neben dem lateinischen, mehr schaffe ich im Leben nicht. Dachte ich.
Kleines Update, da ich diesen Post nach langer Zeit überarbeite: ich bin älter geworden und das Interesse an Anime ist in den Keller gesunken - leider. Ich kann mit den meisten japanischen TV-Shows, Serien und Filmen auch nichts anfangen und da merke ich, was der Input alles ausmacht, denn ich bin dadurch sehr aus der Übung gekommen, wie man Japanisch eigentlich benutzt.
Kleines Update, da ich diesen Post nach langer Zeit überarbeite: ich bin älter geworden und das Interesse an Anime ist in den Keller gesunken - leider. Ich kann mit den meisten japanischen TV-Shows, Serien und Filmen auch nichts anfangen und da merke ich, was der Input alles ausmacht, denn ich bin dadurch sehr aus der Übung gekommen, wie man Japanisch eigentlich benutzt.
Mein TIPP für Japanischlerner: Fangt erst mal mit Hiragana an, dann lernt, wie ihr reden könnt. Das ist das Wichtigste. Und passt auf, wenn ihr Animes schaut, denn manche Charaktere sprechen so, wie man im realen Leben niemals reden würde, also nicht nachahmen!
Das finde ich am Coolsten: keine Verben konjugieren müssen!
+ wenn man die h-Reihe kann, kann man eigentlich auch schon die b- und p- Reihen (ja, das habe ich gefeiert)
+ es gibt keine Geschlechter und auch keine Artikel für Nomen
Das finde ich irgendwie blöd: zu viele Schriftzeichen
+ wenn man mal so ein Wörterbuch durchblättert steht auf jeder Seite mindestens ein Englisches oder Ausländisches Wort, das übernommen wurde. Ja gut, man kann dann schon was, aber warum?
Koreanisch - Hangug-eolul (A2)
Ich wollte kein weiteres Alphabet lernen. Und dann habe ich mit den Animes aufgehört (aber nicht mit Japanisch) und wurde verrückt nach K-Dramas. Und zu allem Überfluss auch meine Mutter. Sie kam dann mal zu mir und meinte "Das koreanische Alphabet ist so einfach, man soll das in 2 bis 10 Tagen lernen können! Ich fang' jetzt damit an und schau, wie schlau ich bin!"
Da meldete sich mein Ego: das wär' doch gelacht wenn ich das nicht in 2 Tagen schaffe!
Eigentlich habe ich schon mal versucht, Hangul zu lernen, als ich angefangen habe, K-Pop zu hören und die Liedtexte nachsingen wollte, die meist in Hangul zu finden waren. Dann habe ich Romanisierungen gefunden.
Jedenfalls habe ich die 26 Zeichen innerhalb von 3 Tagen gelernt, meine Mutter in 5. Warum? Es ist (meiner Meinung nach) das einfachste Schriftsystem der Welt. Wie die Zeichen aussehen, hängt davon ab, wie Mund un Zunge sich positionieren, wenn man sie ausspricht. Wenn man sich auf Wikipedia mal kurz anschaut, was labial und dental (und der Rest) heißt, dann versteht man das sogar noch schneller (deshalb war ich 2 Tage schneller als meine Mutter).
Ja, und nach 3 Jahren exzessivem K-Drama Konsum stellte sich schon eine Nebenwirkung ein: ich schnappte einen HAUFEN Wörter auf, mehr noch, als beim Animeschauen. Ich bringe zwar Japanisch und Koreanisch durcheinander - aber was soll's. Koreanisch scheint mir sogar besser zu liegen, als Japanisch, also habe ich angefangen, mich auch mal über die Grammatik zu informieren.
Ich bin noch auf keinem Sprachniveau, aber ich kann das Alphabet und einige Wörter und Redewendungen.
Das finde ich am Coolsten: leichtes Alphabet
+ die reguläre höfliche Form ist viel einfacher als im Japanischen
Das finde ich blöd: Verwechslungsgefahr mit Japanisch
+ manchmal ist die Rechtschreibung seltsam und ich weiß nicht, wo die eine Silbe aufhört und die andere anfängt
Zur Grammatik kann ich noch nicht viel sagen, aber sie scheint nicht allzu kompliziert zu sein.
+ manchmal ist die Rechtschreibung seltsam und ich weiß nicht, wo die eine Silbe aufhört und die andere anfängt
Zur Grammatik kann ich noch nicht viel sagen, aber sie scheint nicht allzu kompliziert zu sein.
Arabisch (standard) - al-'arabiyya* (A1)
*in Umschrift sieht das Scheiße aus.
Oh ja, ich wollte kein weiteres Alphabet lernen. Dann habe ich Hangeul gelernt, aber wenigstens war das Kinderleicht. Was mich doch dazu gebracht hat, noch eine Sprache mit eigener Schrift zu lernen? Eine Person. Die meint zwar jetzt, dass ich verrückt bin, weil ich keinen Bezug zum Islam oder jedweder arabischer Kultur habe. Vielleicht bin ich ja verrückt, aber ich finde, um eine Sprache zu lernen und sie interessant zu finden, braucht man erstmal noch keinen Bezug zur Kultur, auch wenn Sprache und Kultur eng zusammenstehen.
Kurz gesagt, es gibt viele Gründe, warum ich Arabisch lerne. Ich habe am 21.06.2018 angefangen. Man merke sich das Datum. Es ist erst ein paar Tage her. Trotzdem kann ich schon mehr Arabisch als Ungarisch.
Mit der Schrift - lesen und schreiben - mache ich gute Fortschritte, mit der Aussprache habe ich nur ein Problem: es gibt helle und dunkle Konsonanten und ich höre den Unterschied noch nicht. Zum Glück bin ich Deutsche, ich kann also das "ch" und "sch" sehr gut.
Ich finde den Klang der Sprache schön und zu sprechen ist herausfordernd und macht mir Spaß (ich bin wohl doch ein wenig verrückt...)
Von der Grammatik kann ich noch nicht so viel, ich habe das Gefühl, dass die Verben zu konjugieren eventuell schwierig wird. Ich entdecke erstaunlicherweise Parallelen zum Deutschen, Französischen und Japanischen, das ist wohl die Linguistin in mir.
Update nach Überarbeitung: Ich habe keine Lust mehr :/ Das liegt hauptsächlich daran, dass ich kein gutes Medium gefunden habe, mit dem ich Arabisch lernen kann, aber auch dass ich nichts gescheit aussprechen kann. Außerdem sagte mir jemand, es sei eine schwierige Sprache zu lernen. Das hat mich demotiviert und ich habe das jetzt erstmal auf Eis gelegt.
Update nach Überarbeitung: Ich habe keine Lust mehr :/ Das liegt hauptsächlich daran, dass ich kein gutes Medium gefunden habe, mit dem ich Arabisch lernen kann, aber auch dass ich nichts gescheit aussprechen kann. Außerdem sagte mir jemand, es sei eine schwierige Sprache zu lernen. Das hat mich demotiviert und ich habe das jetzt erstmal auf Eis gelegt.
Das finde ich am Coolsten: das Abjadiya (Alphabet) ist im Prinzip eine Lautschrift. Auch wenn die Vokale nicht geschrieben werden, weiß man gleich, wie das Wort geschrieben wird
+ man muss ein Verb weniger konjugieren: es gibt kein "sein"
Das finde ich irgendwie blöd: Die Schrift ist so klein :( also wenn man sie tippt und am Anfang echt nicht leicht zu lesen
+ ohne Vokale für Anfänger unmöglich zu lesen
Mandarin Chinesisch (Touristen-Niveau)
So, wie kam es dazu? Ich habe keine interessanten K-Dramas gefunden und habe einige Taiwanesische Dramen angesehen. I love it. Und dann war ich neugierig und habe auf der App, die ich zum Koreanischlernen benutze (sie bietet auch Japanisch und alles Mögliche an) mal die erste Lektion im Chinesischen (wahrscheinlich ist das Mandarin) angefangen.
Mir war von Anfang an klar: ich versuche nicht, die Grammatik zu lernen geschweige denn, es zu schreiben oder zu lesen. Was für ein Glück dass eine hilfreiche Liste von einfachen, wichtigen Sätzen für Touristen gestellt wurde. Ich habe sie mir angehört und nachzusprechen versucht. Tja, und da habe ich mir einige gleich merken können.
Wie gesagt, ich kann ein paar Sätze sprechen - weder lesen noch schreiben und keine Grammatik, deswegen gibt es hier keinen Tipp.
Das finde ich am coolsten: das Sprechen mit den vier Tonlagen macht jeden Satz zu einem Gedicht ^^
+ irgendwie beruhigt mich das Sprechen, weil ich mich auf die Tonlagen konzentrieren muss
+ ich verwechsle die Sprache aus demselben Grund mit keiner anderen
Das finde ich irgendwie blöd: obviuosly die Schrift. Obwohl sie wunderschön und eine Kunst an sich ist, zum lernen echt doof.
Spanisch - Espanol* (A1)
*meine Tastatur kann das ~ nicht auf das n setzen - oder ich bin zu blöd dafür
Warum das passiert ist, weiß ich auch nicht mehr genau. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass Spanisch meine Sprache ist aber ich konnte sie in der Schule nicht lernen und außerdem dachte ich mir, verwechsle ich Spanisch dann mit Französisch und sowieso fand ich es engstirnig, dass man sich nur für Europäische/Amerikanische Sprachen interessierte.
Vor kurzem wollte ich aber wirklich herausfinden, ob mein Gefühl recht hatte. Tatsächlich fällt mir diese Sprache zu lernen bisher am leichtesten - neben Englisch. Und es macht mir so unglaublich viel Spaß, dass ich die letzten Tage fast nichts anderes gemacht habe, als Spanisch zu lernen. Vor einer Woche habe ich angefangen und ich kann (zwar hauptsächlich in Realität unnützes, aber) schon einiges mehr sagen als auf Arabisch oder Koreanisch.
Das finde ich am coolsten: die Aussprache
+ viele Parallelen zu Französisch, aber trotzdem viel leichter (bisher gibt es weniger Ausnahmen, obwohl man sich schon auf viele Regeln konzentrieren muss)
Das finde ich irgendwie blöd: persönliches Problem: das "r". Seitdem ich Japanisch lerne, kann ich kein starkes "r" mehr sprechen und das ist leider das, was Spanisch benutzt.
+ wieder andere grammatikalische Geschlechter für Sachen... warum ist das so random?
Griechisch - ellinika ()
Surpriise, ich lerne eine 10. Sprache. lang hat's ja nicht gedauert. Ich dachte aber nie daran, dass es Griechisch sei würde... na ja.
Das finde ich irgendwie blöd: ein anderes r
+ ohne Vokale für Anfänger unmöglich zu lesen
Mandarin Chinesisch (Touristen-Niveau)
So, wie kam es dazu? Ich habe keine interessanten K-Dramas gefunden und habe einige Taiwanesische Dramen angesehen. I love it. Und dann war ich neugierig und habe auf der App, die ich zum Koreanischlernen benutze (sie bietet auch Japanisch und alles Mögliche an) mal die erste Lektion im Chinesischen (wahrscheinlich ist das Mandarin) angefangen.
Mir war von Anfang an klar: ich versuche nicht, die Grammatik zu lernen geschweige denn, es zu schreiben oder zu lesen. Was für ein Glück dass eine hilfreiche Liste von einfachen, wichtigen Sätzen für Touristen gestellt wurde. Ich habe sie mir angehört und nachzusprechen versucht. Tja, und da habe ich mir einige gleich merken können.
Wie gesagt, ich kann ein paar Sätze sprechen - weder lesen noch schreiben und keine Grammatik, deswegen gibt es hier keinen Tipp.
Das finde ich am coolsten: das Sprechen mit den vier Tonlagen macht jeden Satz zu einem Gedicht ^^
+ irgendwie beruhigt mich das Sprechen, weil ich mich auf die Tonlagen konzentrieren muss
+ ich verwechsle die Sprache aus demselben Grund mit keiner anderen
Das finde ich irgendwie blöd: obviuosly die Schrift. Obwohl sie wunderschön und eine Kunst an sich ist, zum lernen echt doof.
Spanisch - Espanol* (A1)
*meine Tastatur kann das ~ nicht auf das n setzen - oder ich bin zu blöd dafür
Warum das passiert ist, weiß ich auch nicht mehr genau. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass Spanisch meine Sprache ist aber ich konnte sie in der Schule nicht lernen und außerdem dachte ich mir, verwechsle ich Spanisch dann mit Französisch und sowieso fand ich es engstirnig, dass man sich nur für Europäische/Amerikanische Sprachen interessierte.
Vor kurzem wollte ich aber wirklich herausfinden, ob mein Gefühl recht hatte. Tatsächlich fällt mir diese Sprache zu lernen bisher am leichtesten - neben Englisch. Und es macht mir so unglaublich viel Spaß, dass ich die letzten Tage fast nichts anderes gemacht habe, als Spanisch zu lernen. Vor einer Woche habe ich angefangen und ich kann (zwar hauptsächlich in Realität unnützes, aber) schon einiges mehr sagen als auf Arabisch oder Koreanisch.
Das finde ich am coolsten: die Aussprache
+ viele Parallelen zu Französisch, aber trotzdem viel leichter (bisher gibt es weniger Ausnahmen, obwohl man sich schon auf viele Regeln konzentrieren muss)
Das finde ich irgendwie blöd: persönliches Problem: das "r". Seitdem ich Japanisch lerne, kann ich kein starkes "r" mehr sprechen und das ist leider das, was Spanisch benutzt.
+ wieder andere grammatikalische Geschlechter für Sachen... warum ist das so random?
Griechisch - ellinika ()
Surpriise, ich lerne eine 10. Sprache. lang hat's ja nicht gedauert. Ich dachte aber nie daran, dass es Griechisch sei würde... na ja.
Das finde ich irgendwie blöd: ein anderes r
Zusammenfassung:
Eigentlich kann ich für jede Sprache nur raten: Viel hören, lesen, schreiben und sprechen. Je mehr Sprachen man kann, desto einfacher kann es sein, neue zu lernen, habe ich bemerkt. Man entwickelt ein grundlegendes Verständnis, wie die Rechtschreibung, Grammatik und Aussprache funktionieren und hat auch Vergleiche und Parallelen.
Womit ich in keiner Sprache klar komme, sind Uhrzeiten... und Zahlen.
Womit ich in keiner Sprache klar komme, sind Uhrzeiten... und Zahlen.
Ja, an Sprachen hasse ich unregelmäßige Verben und random Geschlechter am meisten, alles andere ist OK, so kompliziert es auch sein mag. Ich finde, Japanisch zeigt, dass man auch ohne konjugierte Verben und ohne Geschlechter prima auskommen kann.
Wusstet ihr, dass das spanische Wort für "Auto" (coche) so klingt wie das deutsche Wort "Kotze" und das Wort für "Affe" (mono) auf Japanisch "Ding" oder "Teil" heißen würde? Aber bestimmt habt ihr auch schon ein Wort gehört, das so klingt, wie ein anderes Wort in einer anderen Sprache. Am Anfang mag das ja lustig und albern sein, aber ich habe mich daran gewöhnt, solche Wörter zu finden. Immerhin haben Menschen ja nicht unendlich viele Lautkombinationen zur Verfügung, sodass es keine zufälligen Überschneidungen zwischen Sprachen gibt.
So, ich plane jetzt einen anderen Post oder evtl. ein Video (was eben funktioniert), in dem ich auf jeder dieser Sprachen ein paar Sätze sage ;)
Wusstet ihr, dass das spanische Wort für "Auto" (coche) so klingt wie das deutsche Wort "Kotze" und das Wort für "Affe" (mono) auf Japanisch "Ding" oder "Teil" heißen würde? Aber bestimmt habt ihr auch schon ein Wort gehört, das so klingt, wie ein anderes Wort in einer anderen Sprache. Am Anfang mag das ja lustig und albern sein, aber ich habe mich daran gewöhnt, solche Wörter zu finden. Immerhin haben Menschen ja nicht unendlich viele Lautkombinationen zur Verfügung, sodass es keine zufälligen Überschneidungen zwischen Sprachen gibt.
So, ich plane jetzt einen anderen Post oder evtl. ein Video (was eben funktioniert), in dem ich auf jeder dieser Sprachen ein paar Sätze sage ;)
Dienstag, 3. April 2018
12/2 eth: Wie werde ich glücklich?
Viele Philosophen haben sich mit der Frage beschäftigt, wie man ein glückliches Leben führen kann. Allerdings muss man dieser Frage erstmal eine Begriffserklärung vorausschicken.
Was ist Glück?
Der Biologie zufolge empfinden wir Glück, wenn bestimmte Hormone von unserem Gehirn ausgeschüttet werden. Diese Art von Glück lassen wir erstmal aber außer Acht.
Wir empfinden Glück, wenn wir verliebt sind oder wenn wir Spaß haben. Auch wenn wir als Kind einen leckeren Nachtisch oder endlich ein cooles Spielzeug bekommen haben, waren wir glücklich. Diese Art von Glück ist allerdings nur temporär, auf einem Gefühl beruhend und deshalb aus der Sicht der Philosophie kein reiner Wert.
Das Glück, mit dem sich die Philosophen beschäftigen ist langanhaltend, im Besten Fall ein Leben lang, und unabhängig von Gefühlszuständen.
Man kann also glücklich sein, auch wenn man nicht glücklich ist.
Das philosophische Glück besteht auch dann noch, wenn wir uns von unserem Partner getrennt haben, wenn ein Familienmitglied gestorben ist oder wenn wir viel Geld verlieren und deshalb unglücklich sind.
Daher sollten wir alle das philosophische Glück anstreben, oder nicht?
Wenn man also den Entschluss gefasst hat, muss man nur noch die Philosophen fragen, wie man denn dieses ultimate Glück erlangt. Das Problem: die Philosophen haben verschiedene Theorien.
Aristoteles
Was ist Glück?
Der Biologie zufolge empfinden wir Glück, wenn bestimmte Hormone von unserem Gehirn ausgeschüttet werden. Diese Art von Glück lassen wir erstmal aber außer Acht.
Wir empfinden Glück, wenn wir verliebt sind oder wenn wir Spaß haben. Auch wenn wir als Kind einen leckeren Nachtisch oder endlich ein cooles Spielzeug bekommen haben, waren wir glücklich. Diese Art von Glück ist allerdings nur temporär, auf einem Gefühl beruhend und deshalb aus der Sicht der Philosophie kein reiner Wert.
Das Glück, mit dem sich die Philosophen beschäftigen ist langanhaltend, im Besten Fall ein Leben lang, und unabhängig von Gefühlszuständen.
Man kann also glücklich sein, auch wenn man nicht glücklich ist.
Das philosophische Glück besteht auch dann noch, wenn wir uns von unserem Partner getrennt haben, wenn ein Familienmitglied gestorben ist oder wenn wir viel Geld verlieren und deshalb unglücklich sind.
Daher sollten wir alle das philosophische Glück anstreben, oder nicht?
Wenn man also den Entschluss gefasst hat, muss man nur noch die Philosophen fragen, wie man denn dieses ultimate Glück erlangt. Das Problem: die Philosophen haben verschiedene Theorien.
Aristoteles
"[...]zur Glückseligkeit gehört wie gesagt vollendete Tugend und ein volles Leben."Herzlichen Glückwunsch, wenn Du diese äußeren Bedingungen erfüllst, kannst du ohne Probleme glücklich werden:
- Eine hinreichende ökonomische Basis (also genug Geld), damit du dir keine Sorgen machen musst, wie du deine nächste Mahlzeit besorgst und somit an deinen Qualitäten arbeiten kannst
- Keine übermäßige Hässlichkeit (und dabei meint Aristoteles Missgestaltungen), denn die Menschen in deiner Umgebung werden dich sonst verspotten
- Wohlgeratene Kinder, denn wenn du Rotzbengel großziehst, will sonst keiner mit dir zu tun haben oder denkt du bist ein schlechtes Elter
- Anständige und Tugendhafte Freunde, die dir helfen, deine Qualitäten auszubilden und dich nicht in schandhafte Situationen bringen, die die Gesellschaft dazu veranlassen, dich auszustoßen
- Eine angesehene soziale Stellung, denn von der Gesellschaft Ausgestoßene werden am Versuch, das Glück zu erreichen, gehindert
So einfach sind die Ursachen aufzudecken, die deinem Glück im Weg stehen.
Aber natürlich ist das nicht alles und auch mit Armut oder Rotzbengeln lässt sich das absolute Glück noch erreichen.
Laut Aristoteles ist der Mensch ein Vernunftwesen. Wenn der Mensch auf seine Vernunft hört, wird er sein Leben auf sittliche Weise aktiv gestalten und sich so ein glückliches Leben aufbauen.
Außerdem ist der Mensch Mitglied der Gesellschaft und als zoon politikon (= Wesen mit gemeinschaftsorientierung) muss er seinen eigenen Weg zum Glück finden, der aber auch den gesellschaftlichen Idealen entspricht, denn nur einer Gemeinschaft zugehörig kann der Mensch sein eigentliches Wesen verwirklichen und tugendhaft leben.
Die Fähigkeit, zum Glück zu gelangen, auch wenn man die äußeren Bedingungen nicht erfüllt, ist also erwerbbar.
Man muss nur die Vernunft einschalten und tugendhaft leben.
Die höchste glückhafte Form des Lebens ist das Hintersichlassen aller Bedürfnisse (außer die biologischen) und das Erreichen der Autarkie (=Selbstgenügsamkeit) und damit der Glückseligkeit. Das schaffen aber nur wenige Menschen, am ehesten Philosophen.
Epikur
"Das schauderlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr."
Vielleicht schwierig zu verstehen und nachzuvollziehen, aber dafür ein strukturierter Plan wurde von Epikur vorgelegt.
Er sagt, das höchste Gut, das ein Mensch haben kann, ist der Glückszustand des inneren Friedens, also die Ataraxia (= erregungsfreiheit, seelenruhe). Und dieser Lustzustand ist die Freiheit von Unlust.
Ohne nun Groß die Begriffe Lust und Unlust zu erklären (die sehr kompliziert sind): Wenn wir alle negativen Gefühle ausschalten, erreichen wir einen inneren Frieden, eine Ruhe, und das ist das absolute Glück.
Um das zu erreichen, müssen wir nur die Quellen der Unlust erforschen, das sind im Wesentlichen drei negative Gefühle:
1. Furcht
Entweder wir fürchten uns vor Göttern oder vor dem Tod, doch ungeachtet dessen erwarten wir ein unkontrollierbares, drohendes Übel.
Diese Furcht ist allerdings irrational. Denn Götter sind Wesen, die über uns stehen, die also das ultimate Glück bereits erreicht haben, deshalb kümmern sie sich gar nicht um uns und der Tod ist unwichtig, denn wenn wir tot sind können wir nichts mehr empfinden (denn wir bestehen ja aus Zellen) wie Reue, Selbstzweifel, Schmerz etc.
2. Begierde
Begierden werden dann negative Gefühle, wenn wir sie nicht stillen können.
Entweder die Begierde ist notwendig zum überleben, dann hält die Natur aber alles bereit, was wir brauchen, um diese Begierde zu stillen. Oder die Begierde ist unstillbar, doch mithilfe der Tugenden lässt sich das Problem lösen, ohne das Objekt der Begierde zu erhalten.
3. Schmerz
Laut Epikur ist Schmerz aushaltbar, wenn entweder die Dauer oder das Leid gering ist oder man kann den Schmerz durch Lust (positive Gefühle) kompensieren.
Das gilt allerdings nicht bei dem Leid, das sich Menschen gegenseitig antun, da dieses Leid sehr stark sein kann.
Erkennen wir diese drei Quellen der Unlust mithilfe unserer Vernunft und eliminieren wir sie, so erlangen wir Lust. Sie ist also ein Gut, das uns jederzeit zur Verfügung steht, weshalb die Ausbildung der Vernunft die Quelle des Glücks ist.
Stoa
Wenn der Mensch vernünftig handelt, handelt er demnach richtig. Und weil er deshalb dem Logos von sich aus entspricht, ist er Frei.
Diese Freiheit erlangen wir durch:
Das gilt allerdings nicht bei dem Leid, das sich Menschen gegenseitig antun, da dieses Leid sehr stark sein kann.
Erkennen wir diese drei Quellen der Unlust mithilfe unserer Vernunft und eliminieren wir sie, so erlangen wir Lust. Sie ist also ein Gut, das uns jederzeit zur Verfügung steht, weshalb die Ausbildung der Vernunft die Quelle des Glücks ist.
Stoa
"Wenn du einwilligst führt dich das Schicksal, wenn nicht, zwingt es dich."
"Glücklich ist also ein Leben, das mit der Natur im Einklang steht." - SenecaLaut der Stoa durchwaltet und steuert die Weltvernunft (das Logos) alles, auch den Menschen. Denn die menschliche Vernunft ist unser Logos, also das, was wir ausbilden und einsetzen sollen.
Wenn der Mensch vernünftig handelt, handelt er demnach richtig. Und weil er deshalb dem Logos von sich aus entspricht, ist er Frei.
Diese Freiheit erlangen wir durch:
- autarkia: Die Unabhängigkeit von anderen Personen und ihrem Urteil, man muss sich selbst genügen (siehe Aristoteles)
- apathia: Sich durch Schicksalsschläge nicht beeinflussen lassen
- ataraxia: Den Gleichklang der Seele erreichen, also ein Mittelmaß der Gefühle finden und innerlich ausgeglichen sein (siehe Epikur)
- adiaphona: Allem gegenüber gleichgültig sein, was nicht den Charakter stärkt, sich also nur darauf konzentrieren, die Tugenden auszubilden
Laut der Stoa lassen sich die Güter der Seele in Kategorien einteilen:
Einmal die Tugenden, sie bilden die Grundlage der Selbstbeherrschung. Sie verhindern, dass wir unseren Trieben nachgehen und dem Logos folgen können. Das sind einmal Wissen und Können und die innere Verfassung, eine Besonnenheit und sittliche Standhaftigkeit.
Es gibt auch die Nicht-Tugenden wie Freude oder Heiterkeit, also positive Gefühle die uns Glücklich machen.
Glück ist laut der Stoa ganz einfach das Erfüllen des Logos, also durch die menschliche Vernunft die Tugenden ausbilden, denn nur so werden wir vom Logos zu nichts gezwungen und können frei sein.
Die Paradoxie des Glücks
Es gibt eine sogenannte Paradoxie des Glücks: Je mehr man das Glück anstrebt, umso schwerer wird es erreichbar.
Es ist ein Teufelskreis: sobald man sich einmal in den Kopf gesetzt hat, unbedingt glücklich werden zu müssen, schafft man eine Hyperintention (=man strebt mit aller Kraft ein Ziel an). Doch auf dem Weg zu diesem Ziel beobachtet man sich ständig selbst und vergleicht die momentane Situation immer mit dem Ziel, das ist die Hyperreflexion (=ständige Selbstbeobachtung). Wenn man sich die Frage stellt "Wie nah bin ich meinem Ziel nun?" wird man feststellen, das man noch weit vom Ziel entfernt ist und die Hyperreflexion schlägt in die Hyperintention um: man will das Ziel nun umso mehr erreichen und so geht das immer weiter, ohne dass man weitere Schritte in Richtung dieses Ziels machen kann.
Für diesen Teufelskreis bietet Frankl eine Lösung an: Die Dereflexion. Man soll sich nicht auf ein Ziel fixieren und sich mehr auf die anderen konzentrieren statt auf sich selbst.
Beim Versuch, Glück zu erlangen, konzentrieren sich viele Menschen zu sehr auf das Erfüllen ihrer Bedürfnisse, doch das spielt keine Rolle.
Bedürfniserfüllung führt nicht direkt zum Glück und ist auch nicht notwendig, um glücklich zu werden.
Der Mensch sehnt sich einzig und allein nach einem Sinn. Wenn man nach einem Sinn sucht und ihn findet, kann man glücklich werden, auch ohne dass man seine Bedürfnisse befriedigt. Wie sonst können so viele Menschen schlimme Zeiten wie Kriege überstehen?
Man soll also nach Sinn streben, um glücklich zu werden. Aber wie findet man Sinn?
Eine Methode ist die Selbst-Transzendenz. Transzendenz = das Überschreiten der Grenzen der bisherigen Erfahrung und des Bewusstseins.
Man muss sich völlig einer Person oder Sache hingeben und sich selbst vergessen (Dereflexion). So findet man Sinn in personalem Bezug, nicht in allgemeinem, aber das Erkennen dieses Sinnes ist in jedem Umstand möglich.
Viel Glück! ;)
"Die Tür zum Glück geht nach außen auf." -FranklNach welchem Philosophen man sich nun richtet, um glücklich zu werden, ist jedem selbst überlassen. Allerdings ist nicht gesagt, dass man das Glück tatsächlich erreicht, wenn man ihre Ratschläge befolgt.
Es gibt eine sogenannte Paradoxie des Glücks: Je mehr man das Glück anstrebt, umso schwerer wird es erreichbar.
Es ist ein Teufelskreis: sobald man sich einmal in den Kopf gesetzt hat, unbedingt glücklich werden zu müssen, schafft man eine Hyperintention (=man strebt mit aller Kraft ein Ziel an). Doch auf dem Weg zu diesem Ziel beobachtet man sich ständig selbst und vergleicht die momentane Situation immer mit dem Ziel, das ist die Hyperreflexion (=ständige Selbstbeobachtung). Wenn man sich die Frage stellt "Wie nah bin ich meinem Ziel nun?" wird man feststellen, das man noch weit vom Ziel entfernt ist und die Hyperreflexion schlägt in die Hyperintention um: man will das Ziel nun umso mehr erreichen und so geht das immer weiter, ohne dass man weitere Schritte in Richtung dieses Ziels machen kann.
Für diesen Teufelskreis bietet Frankl eine Lösung an: Die Dereflexion. Man soll sich nicht auf ein Ziel fixieren und sich mehr auf die anderen konzentrieren statt auf sich selbst.
Beim Versuch, Glück zu erlangen, konzentrieren sich viele Menschen zu sehr auf das Erfüllen ihrer Bedürfnisse, doch das spielt keine Rolle.
Bedürfniserfüllung führt nicht direkt zum Glück und ist auch nicht notwendig, um glücklich zu werden.
Der Mensch sehnt sich einzig und allein nach einem Sinn. Wenn man nach einem Sinn sucht und ihn findet, kann man glücklich werden, auch ohne dass man seine Bedürfnisse befriedigt. Wie sonst können so viele Menschen schlimme Zeiten wie Kriege überstehen?
Man soll also nach Sinn streben, um glücklich zu werden. Aber wie findet man Sinn?
Eine Methode ist die Selbst-Transzendenz. Transzendenz = das Überschreiten der Grenzen der bisherigen Erfahrung und des Bewusstseins.
Man muss sich völlig einer Person oder Sache hingeben und sich selbst vergessen (Dereflexion). So findet man Sinn in personalem Bezug, nicht in allgemeinem, aber das Erkennen dieses Sinnes ist in jedem Umstand möglich.
Viel Glück! ;)
Dienstag, 27. März 2018
ABi ku: Stile der Architektur
Organische Architektur
Z.B.: Frank Lloyd Wright
www.architecturaldigest.com/story/flood-causes-damage-at-frank-lloyd-wrights-fallingwater-jacques-lipchitz
Merkmale:
Z.B.: Frank Lloyd Wright
www.architecturaldigest.com/story/flood-causes-damage-at-frank-lloyd-wrights-fallingwater-jacques-lipchitz
Merkmale:
- verwendet natürliche Baustoffe aus der Umgebung
- Verschmelzung von Innenraum und Außenraum
- "Offene Räume" -> freie Nutzung der Wohnfläche
Bauhaus
Z.B.: Bauhaus in Dessau
www.bauhaus-dessau.de/unesco-weltkulturerbe-1.html
less is more
form follows function
Ornamente sind rückschrittlich, sie haben ihre Funktion verloren.
Kunst und Handwerk sollen vereint werden, um Kunst zu erschaffen.
Merkmale:
- hat keine historischen Vorbilder
- hat keine symbolische Bedeutung
- konstruiert aus einfachen geometrischen Formen
- verwenden zeitgenössischer Baustoffe (Stahl/Beton/Glas)
- Spiel mit Lichtdurchlässigkeit und Courtain Walls (-> Gewichte werden von im Raum verteilten Säulen getragen wie in einer Fabrik) = Skelettbau = Konstruktivismus
Dekonstruktivismus
Z.B.: David Liebeskind, Rem Koolhaas, Zaha Hadid, Frank O'Ghery
Wikipedia
Merkmale:
- Architektur bricht und stört bewusst den Umraum -> wirkt wie eine Skulptur: form follows fantasy
- Spiel mit den Prinzipien der Statik -> instabile oder dynamische Wirkung
- keine Hauptfassade -> Gebäude sieht von allen Seiten anders aus, bietet verschiedene Perspektiven
- man erkennt Konstruktionen von außen nicht -> von außen lässt sich nicht auf den Innenraum schließen
Kathedralen
Stilistische Unterschiede zwischen Kirchen und Kathedralen:
Gemeinsamkeiten:
Die Idee der gotischen Kathedralen: Symbolik
Die Kathedrale vereint mehrere Orte und ist eine Stadt (Jerusalem nachempfunden), Symbol für das Paradies/"Licht Gottes" fällt durch die Fenster -> Präsenz der Heiligen, Gemeinschaft der Kirche
-> Makrokosmos und Mikrokosmos vereint (siehe Ornament in Ornament) = Zusammenhang
Sonntag, 25. März 2018
ABI ku: Stilentwicklungen im 20. Jahrhundert
Kubismus (ab 1907)
- Analytischer Kubismus -
Darstellung:
Einsatz der Linien:
Einsatz der Farbe:
- Synthetischer Kubismus -
Darstellung:
Einsatz der Linien:
Einsatz der Farbe:
Wichtige Künstler:
Pablo Picasso, Braque
Futurismus
Hintergrund/Denkweise:
Darstellung:
Surrealismus (1924-50)
-> Technik der automatischen Schrift (Écriture automatique): die rationale Kontrolle beim Kunstschaffen ausschalten führt zu Neuem
Techniken: Collage/Assemblage/Fotografie/Frottage
Pop Art (ab 1960)
Hintergrund/Denkweise:
Motive:
Vorgehensweise:
Wichtige Künstler:
Andy Warhol, Jeff Koons
Minimal Art
- Analytischer Kubismus -
Darstellung:
- Zerlegen der Teile, Drehen und Verdoppeln, Wiederholen -> Anordnen der Gegenstände oder ihrer Teile als Gitternetz
Einsatz der Linien:
- Eckige und kantige Umrisslinien (zerbrochen) und Flächen, Gegenstände werden von allen Seiten gleichzeitig gezeichnet (verschiedene Perspektiven) = Simultaneität
- Dinge verlieren ihre Geschlossene Form
Einsatz der Farbe:
- Braun-, Ocker- und Grautöne (gebrochene Farben) -> Betonung des Gegenstandes und der Fläche, es wird Reliefartig durch die eingeschränkte Farbpalette
- Grobe Pinselspuren, Hell/Dunkelkontraste, Modellierungen -> Flächigkeit
- = Bild wird zum Gegenstand, das Bild ist Thema und nicht das Abgebildete, Komposition und Abbildung sind unwichtig
- Synthetischer Kubismus -
Darstellung:
- Nur leichte Zerlegungen der Teile, Anordnen der Teile und Gegenstände zu neuen Formen
Einsatz der Linien:
- Durchgezogene, auch kurvige Linien
Einsatz der Farbe:
- Farbpalette wird leicht erweitert, es wird auch mit Tapeten und Papier Collagiert
Wichtige Künstler:
Pablo Picasso, Braque
Futurismus
Hintergrund/Denkweise:
- Verachtung der Vergangenheit, wollen etwas neues schaffen
- Technikbegeisterung
- Politische Nähe zum Nationalsozialismus
Darstellung:
- Simultaneität und Gleichzeitigkeit: Kombination mehrerer Ansichten, Zeigen mehrerer Momente gleichzeitig
- Fragmentierung, Schrägen und Kurven (Kraftlinien + Geschwindigkeitslinien)
- = Imitation der Bewegung
Surrealismus (1924-50)
- Literatische Bewegung, Weltanschauung
- Ablehnung der Rationalität -> nur aus Gedanken geschaffene Kunst
- Außeinandersetzen mit Träumen und dem Unbewussten
-> Technik der automatischen Schrift (Écriture automatique): die rationale Kontrolle beim Kunstschaffen ausschalten führt zu Neuem
Techniken: Collage/Assemblage/Fotografie/Frottage
Pop Art (ab 1960)
Hintergrund/Denkweise:
- Siegeszug des Fernsehens
- New York wird zur Kunstmetropole
- Beatniks und Popliteraten
- Pop Art als ironische Verarschung des Expressionismus
Motive:
- Stars, Comics, Werbung = Popkultur und Konsum
Vorgehensweise:
- Siebdruck = Kopie der Massenproduktion -> Factory
- Serien, Prinzip der Wiederholung
- = Bilder werden bedeutungslos -> Wegbereiter der Postmoderne
Wichtige Künstler:
Andy Warhol, Jeff Koons
Minimal Art
- You see is what you see!
- Kunstwerke haben keine Bedeutung und sollen nicht interpretiert werden: es sind einfache geometrische Formen
- Wichtig: Material, Raumgefühl, Selbstwahrnehmung -> Mensch wird Teil der Arbeit
- Anordnung: Reihung, Block, Streuung, Wiederholung der Elemente
- Ausloten der Grenzen der Kunst -> Design
Objektkunst
Ready Made:
Def.: ein Ready Made ist ein manufakturiertes Objekt das durch die bloße Wahl des Künstlers in den Rang eines Kunstwerkes erhoben wird
-> Neudefinition, Erweiterung des Kunstbegriffes
Statt Handwerk/Originalität/Kreativität/Können und Ästhetik (Schönheit und Komposition):
- Kontextwechsel -> Objekt bekommt neue Eigenschaften (z.B. provokativ und ruft beim Betrachter andere Reaktionen hervor
- Kunstwerk wird interpretiert, es wird Teil eines sprachlichen Zusammenhangs
V.a. im Dadaismus
BSP: "Fountain" von Marcel Duchamp (1917) Er kaufte ein massengefertigtes Urinal und stellte es verkehrtherum aus.
Fake:
Fakes imitieren echte Objekte im Aussehen, sind aber anders gefertigt (Material/Herstellung) und nicht so zu gebrauchen wie das Original
V.a. in der Pop Art
BSP: "brillo boxes" von Marcel Duchamp (1962) Er imitiert Schachteln aus dem Supermarkt und baut Holzkästen die er bedruckt
Objèt trouvée:
Ein zufällig gefundener Gegenstand
- Zeigt Unbewusstes, Begehren und Wünsche
- Wird als Zeichen interpretiert
- Dinge sind oft Fetische
V.a. im Surrealismus
Sonntag, 4. März 2018
12/2 bio: Ethologie
Das Verhalten von Lebewesen hat immer
- proximate Ursache(n) = der unmittelbare Auslöser
- ultimate Ursache(n) = Ursache, die den Sinn des Verhaltens verdeutlicht
Am Beispiel: warum bist du heute zur Schule/zur Arbeit gegangen? Proximate Ursache: der Wecker hat geklingelt / du wurdest geweckt und bist dann halt routinemäßig aufgestanden.
Ultimate Ursache: du möchtest dein ABI erreichen/Geld verdienen.
(In der Natur ist die ultimate Ursache meist das Überleben der Art zu sichern.)
angeborene (genetisch bedingte) Verhaltensweisen
Reflex
Reflexe laufen immer nach einem "Reflexbogen" ab, welcher zugleich die proximate Ursache ist:
Die ultimate Ursache ist meist die Schutzwirkung und damit das Überleben des Individuums. Reflexe laufen immer gleich ab und sind beliebig oft wiederholbar!
Beispiel: Kniesehnenreflex: beim Schlag ans Knie wird das Bein sofort angezogen, wodurch ein Sturz abgefangen werden soll.
Instinkthandlung
Instinkthandlungen laufen immer nach dem gleichen Muster ab:
Ein Tier zeigt eine innere Motivation, eine Handlungsbereitschaft, zum Beispiel hat es Hunger und will jagen. Das ist die ungerichtete Appetenz.
Beim Suchen nach Nahrung wird ein Schlüsselreiz (im Beispiel das Wahrnehmen der Beute) vom angeborenen Auslösemechanismus (AAM) erkannt, der die gerichtete Appetenz auslöst. Zum Beispiel kann das die sog. Taxis (das Anschleichen an die Beute) sein.
Dass die innere Motivation und die stärke des Schlüsselreizes abgewogen werden, ist das Prinzip der doppelten Quantifizierung. Zum Beispiel wird ein sattes Tier eine unappetitliche Nahrung nicht anrühren, während ein sehr hungriges Tier diese wahrscheinlich trotzdem essen wird. Da überwiegt die starke innere Motivation (zu essen) den sehr schwachen Schlüsselreiz.
Wird die gerichtete Appetenz ausgelöst, können weitere Handlungen nicht mehr aufgehalten werden. Es kommt zu Endhandlung (zum Beispiel das angreifen der Beute) und weiteren Reaktionen (von der Tierart abhängige im Zusammenhang stehende Handlungen).
Mit Attrappen, die vereinfachte und auf einzelne Reizmuster reduzierte Abbildungen der Realität sind, lassen sich Schlüsselreize und dazugehörige angeborene Auslösemechanismen untersuchen.
Wenn eine Attrappe mit einem bestimmten Reizmuster mehr Reaktionen auslöst, als das Original, spricht man von einem überproportionalen Reiz.
Erbkoordinationen können durch Beobachtungen und Untersuchungen festgestellt werden:
- Untersuchungen an Taubblinden Kindern haben ergeben, dass sie lachen und weitere Mimiken machen, die sie nicht bei anderen Menschen erlebt haben können.
- Kulturenvergleiche ergeben, dass verschiedene Völker, die keine Verbindung hatten, ähnliche Gestiken und Verhaltensmuster etabliert haben
- Tiervergleiche (z.B. mit Menschenaffen) ergeben, dass nahe Artverwandte ähnliche Verhaltensmuster aufweisen, obwohl sie ganz anders leben
- Zwillingsforschung: eineiige Zwillinge, die in unterschiedlicher Umgebung aufwachsen zeigen dasselbe Verhalten
- Kaspar-Hauser-Versuche: Aufzucht von Tieren (früher auch Menschen) unter Erfahrungsentzug ergibt ähnliche Verhaltensweisen
erlernte Verhaltensweisen
Lernen ist die Veränderung von Verhaltensweisen durch Erfahrung und kann auf verschiedene Weisen erfolgen.
Modifikation einer angeborenen Verhaltensweise:
Zum Beispiel kann es durch übermäßiges reizen dazu kommen, dass ein Reflex abgeschwächt wird, also weniger oft und weniger Stark ausgelöst wird.
Es kann aber auch sein, dass ein bestimmtes angeborenes Verhalten durch Erfahrungsgewinn verbessert wird, wie zum Beispiel die Nussöffnungstechnik bei Eichhörnchen. Angeboren ist, dass sie solange an der Nuss nagen, bis sie sich öffnet. Das Nagen wird mit der Zeit aber immer zielgerichteter und eine besonders effiziente Nagetechnik wird erlernt.
Es kann aber auch sein, dass ein bestimmtes angeborenes Verhalten durch Erfahrungsgewinn verbessert wird, wie zum Beispiel die Nussöffnungstechnik bei Eichhörnchen. Angeboren ist, dass sie solange an der Nuss nagen, bis sie sich öffnet. Das Nagen wird mit der Zeit aber immer zielgerichteter und eine besonders effiziente Nagetechnik wird erlernt.
Prägung:
Eine Prägung ist vergleichbar mit einer Instinkthandlung, sie läuft also nach einem ähnlichen Schema ab, nur dass der Schlüsselreiz nicht angeboren ist. Statt dessen wird ein bestimmtes Reizmuster in einer sensiblen Phase (zumeist nach der Geburt) irreversibel erlernt = geprägt. Der Lernprozess und die darauf bezogene Handlung der Prägung können zeitlich weit auseinander liegen.
Beispiel: Die Nachfolgeprägung bei Gänseküken: sie werden auf das erste Lebewesen geprägt, dass sie nach dem Schlüpfen erblicken und folgen diesem, bis sie alt genug sind, um für sich selbst zu sorgen.
Prägungsähnliche Vorgänge:
Sie unterscheiden sich von normalen Prägungen dadurch, dass die sensible Phase länger dauert (Monate bis Jahre) und die erlernten Verhaltensweisen komplex sind.
Beispiel: Mutter-Kind-Bindung: Die sensible Phase ist das erste bis eineinhalb Lebensjahr. Es wird eine feste Bezugsperson (meist die Mutter) "erlernt" und eine auch kurzzeitige Trennung kann zu Hospitalismus führen. Diese Krankheit hat verschiedene Symptome: Weinerlichkeit, Kontaktscheue, Gewichtsverlust, Entwicklungsrückstand und Krankheitsanfälligkeit können bei Waisenkindern manchmal beobachtet werden.
erlernen komplexer Verhaltensweisen
Durch klassische Konditionierung:
Der Physiologe Pawlow untersuchte das Verhalten an Hunden. Beim Anblick von Futter (unbedingter Reiz) erhöhte sich bei Hunden der Speichelfluss (unbedingte Reaktion). Beim Läuten einer Glocke (neutraler Reiz) passierte nichts.
Pawlow läutete dann immer die Glocke, bevor er die Hunde fütterte. Diese gleichzeitige Verschränkung (Kontiguität) von neutralem Reiz und unbedingtem Reiz führt zur vom unbedingten Reiz ausgelösten unbedingten Reaktion. Wiederholt führt dieses Verfahren zur Konditionierung.
Nun führte das alleinige Läuten der Glocke (neutraler Reiz) zum Speichelfluss (bedingte Reaktion). Das Läuten der Glocke wurde nun zum bedingten Reiz. Ist dieser positiv, spricht man von der bedingten Appetenz, ist er negativ, von der bedingten Aversion als Reaktion.
Wird das Läutend er Glocke allerdings wiederholt, ohne dass die Hunde gefüttert werden, wird der Speichelfluss immer schwächer. Es tritt eine Extinktion (Löschung) auf und es kommt auf den neutralen Reiz zu keiner Reaktion mehr.
Durch operante Konditionierung:
Skinner führte Lernversuche mit Ratten durch, die in Boxen gehalten wurden. Dieser Klassische Versuchsaufbau wird deshalb "Skinnerbox" genannt.
Ein Versuch war dabei, dass die Ratte einen Hebel drücken musste, damit Futter in die Futterschale gefüllt wird. Zuerst passiert das Hebeldrücken natürlich zufällig, doch diese Handlung wird schnell mit dem Erscheinen des Futters verknüpft und die Ratte beginnt häufiger den Hebel zu drücken, um mehr Futter zu erlangen.
In einem anderen Versuch musste die Ratte einen Hebel drücken, um durch den Boden geleitete Elektroschocks auszustellen. Auch hier ist das Hebeldrücken zuerst noch zufällig, wird dann aber ständig wiederholt, um die Schocks zu vermeiden.
Die zufällige Verhaltensweise, das Hebeldrücken, wird durch einen positiven Verstärker (Futter) oder einen negativen Verstärker (Elektroschocks) zu einer bedingten Aktion.
Möchte man eine bedingte Hemmung hervorrufen, also ein Verhalten nicht verstärken sondern verhindern, kann man dies durch eine positive Strafe oder eine negative Strafe.
Zum Beispiel möchten die Lehrer nicht, dass die Schüler im Unterricht ihre Handys benutzen. Sie können also Strafarbeiten aufgeben (positive Strafe) oder das Handy wegnehmen (negative Strafe).
Sozialverhalten
Viele Tiere schließen sich zu Sozialverbänden zusammen. Dies bietet ihnen viele Vorteile.
Tiere müssen nach Nahrung suchen, aber vor allem wenn sie viele Fressfeinde haben, werden sie dabei leicht zur Beute. Sie müssen also auch nach Fressfeinden Ausschau halten. Ein Individuum müsste sich also entscheiden, ob es fressen oder sich beschützen will. Schließen sich mehrere Tiere zu einer Gruppe zusammen, können die Aktivitäten aufgeteilt werden. Alle Individuen haben Zeit, zu fressen und sind aber die ganze Zeit lang beschützt.
Nicht nur die Feindabwehr wird in einer Gruppe leichter, sondern auch die Nahrungssuche. Außerdem gibt es viele Sozialverbände, die sich gemeinsam um den Nachwuchs kümmern.
Das Leben in einer Gruppe hat aber auch Nachteile: es kommt zu intraspezifischer (innerartlicher) Konkurrenz um Nahrung oder Sexualpartner, je mehr Individuen in einer Gruppe, desto geringer der Platz und desto leichter ist die Verbreitung von Krankheiten bzw. Parasiten. Je größer die Gruppe also ist, desto mehr Stress lastet auf den einzelnen Tieren.
Wiegt man die Anzahl der Individuen und den relativen Nettovorteil für sie ab, so ergibt sich eine Optimumskurve:
Formen sozialer Verbände:
Aggregation nennt man eine zufällige Ansammlung von Tieren der gleichen Art. Z.B. Gnus an einem Wasserloch oder Menschen auf einem Konzert.
Es gibt zwei verschiedene Arten der anonymen Verbände, in denen sich die Gruppenmitglieder untereinander nicht individuell kennen. Zum einen die offen anonymen Verbände, die eine lockere Vergesellschaftung sind. Artgenossen können sich jederzeit anschließen und wieder "austreten". Z.B. Fisch- und Vogelschwärme funktionieren nach diesem Prinzip, beim Menschen wären dies z.B. Passagiere eines Zuges.
Andererseits gibt es die geschlossen anonymen Verbände. Hier erkennen sich die Mitglieder an bestimmten Merkmalen, z.B. am Geruch wie beim Bienenstaat, fremde Tiere, die diese Merkmale nicht aufweisen, haben keinen Zugang. Z.B. Schüler einer Schule oder Angestellte einer Firma.
In individualisierten, geschlossenen Verbänden kennen sich die Mitglieder untereinander und können sich unterscheiden. Z.B. Wolfsrudel, Affen, Pferde, Elefantenherde oder Schüler einer Klasse.
Altruistisches Verhalten:
Es gibt einige Vogelarten, die Verhalten zeigen, das zunächst nicht dem eigenen Überleben dient. Zum Beispiel kümmern sich sog. Bruthelfer um die Eier und den Nachwuchs anderer, meist verwandter Vögel. Dieses Verhalten erscheint aus ethologischer Sicht zunächst nachteilig.
Allerdings dient dieses Verhaltendem Überleben eines engen Verwandten und erhöht die indirekte Fitness eines Individuums, also die Chance, seine Gene in die nächste Generation zu bringen ohne selbst Nachwuchs zu haben.
Die Hamilton Ungleichung besagt, dass die Kosten für das Individuum geringer sein müssen als der Verwandtschaftsgrad multipliziert mit dem Nutzen für den Verwandten.
K < r x N.
Eltern zu Kindern und Geschwister zueinander sind zu einem Verwandtschaftsgrad von 0,5 verwandt, teilen sich also 50% des Genmaterials. Großeltern zu Enkeln und Halbgeschwister zueinander haben einen Verwandtschaftskoeffizienten von 0,25, haben also 25% des Genmaterials gemeinsam.
Kommunikation:
Die Verständigung ist die Grundlage für das Zusammenleben. Dabei ist das vom Sender ausgesandte Signal in einem Code "verschlüsselt", der dem Sender und dem Empfänger bekannt sein muss.
Bei Menschen wäre das Signal die Sprache, der Code zum Beispiel Deutsch.
Es kann auch zur bewussten Signaltäuschung kommen, bei der der Sender ein falsches Signal aussendet. Beim Menschen wäre das eine Lüge, bei Tieren zumeist Mimikry, also das Nachahmen eines anderen Tieres.
Aggression:
Ist ein innerartliches Verhalten, das dem Verteilen von Ressourcen wie Nahrung oder Sexualpartnern dient. Aggressives Verhalten hat mehrere Stufen:
Eine Prägung ist vergleichbar mit einer Instinkthandlung, sie läuft also nach einem ähnlichen Schema ab, nur dass der Schlüsselreiz nicht angeboren ist. Statt dessen wird ein bestimmtes Reizmuster in einer sensiblen Phase (zumeist nach der Geburt) irreversibel erlernt = geprägt. Der Lernprozess und die darauf bezogene Handlung der Prägung können zeitlich weit auseinander liegen.
Beispiel: Die Nachfolgeprägung bei Gänseküken: sie werden auf das erste Lebewesen geprägt, dass sie nach dem Schlüpfen erblicken und folgen diesem, bis sie alt genug sind, um für sich selbst zu sorgen.
Prägungsähnliche Vorgänge:
Sie unterscheiden sich von normalen Prägungen dadurch, dass die sensible Phase länger dauert (Monate bis Jahre) und die erlernten Verhaltensweisen komplex sind.
Beispiel: Mutter-Kind-Bindung: Die sensible Phase ist das erste bis eineinhalb Lebensjahr. Es wird eine feste Bezugsperson (meist die Mutter) "erlernt" und eine auch kurzzeitige Trennung kann zu Hospitalismus führen. Diese Krankheit hat verschiedene Symptome: Weinerlichkeit, Kontaktscheue, Gewichtsverlust, Entwicklungsrückstand und Krankheitsanfälligkeit können bei Waisenkindern manchmal beobachtet werden.
erlernen komplexer Verhaltensweisen
Durch klassische Konditionierung:
Der Physiologe Pawlow untersuchte das Verhalten an Hunden. Beim Anblick von Futter (unbedingter Reiz) erhöhte sich bei Hunden der Speichelfluss (unbedingte Reaktion). Beim Läuten einer Glocke (neutraler Reiz) passierte nichts.
Pawlow läutete dann immer die Glocke, bevor er die Hunde fütterte. Diese gleichzeitige Verschränkung (Kontiguität) von neutralem Reiz und unbedingtem Reiz führt zur vom unbedingten Reiz ausgelösten unbedingten Reaktion. Wiederholt führt dieses Verfahren zur Konditionierung.
Nun führte das alleinige Läuten der Glocke (neutraler Reiz) zum Speichelfluss (bedingte Reaktion). Das Läuten der Glocke wurde nun zum bedingten Reiz. Ist dieser positiv, spricht man von der bedingten Appetenz, ist er negativ, von der bedingten Aversion als Reaktion.
Wird das Läutend er Glocke allerdings wiederholt, ohne dass die Hunde gefüttert werden, wird der Speichelfluss immer schwächer. Es tritt eine Extinktion (Löschung) auf und es kommt auf den neutralen Reiz zu keiner Reaktion mehr.
Durch operante Konditionierung:
Skinner führte Lernversuche mit Ratten durch, die in Boxen gehalten wurden. Dieser Klassische Versuchsaufbau wird deshalb "Skinnerbox" genannt.
Ein Versuch war dabei, dass die Ratte einen Hebel drücken musste, damit Futter in die Futterschale gefüllt wird. Zuerst passiert das Hebeldrücken natürlich zufällig, doch diese Handlung wird schnell mit dem Erscheinen des Futters verknüpft und die Ratte beginnt häufiger den Hebel zu drücken, um mehr Futter zu erlangen.
In einem anderen Versuch musste die Ratte einen Hebel drücken, um durch den Boden geleitete Elektroschocks auszustellen. Auch hier ist das Hebeldrücken zuerst noch zufällig, wird dann aber ständig wiederholt, um die Schocks zu vermeiden.
Die zufällige Verhaltensweise, das Hebeldrücken, wird durch einen positiven Verstärker (Futter) oder einen negativen Verstärker (Elektroschocks) zu einer bedingten Aktion.
Möchte man eine bedingte Hemmung hervorrufen, also ein Verhalten nicht verstärken sondern verhindern, kann man dies durch eine positive Strafe oder eine negative Strafe.
Zum Beispiel möchten die Lehrer nicht, dass die Schüler im Unterricht ihre Handys benutzen. Sie können also Strafarbeiten aufgeben (positive Strafe) oder das Handy wegnehmen (negative Strafe).
Sozialverhalten
Viele Tiere schließen sich zu Sozialverbänden zusammen. Dies bietet ihnen viele Vorteile.
Tiere müssen nach Nahrung suchen, aber vor allem wenn sie viele Fressfeinde haben, werden sie dabei leicht zur Beute. Sie müssen also auch nach Fressfeinden Ausschau halten. Ein Individuum müsste sich also entscheiden, ob es fressen oder sich beschützen will. Schließen sich mehrere Tiere zu einer Gruppe zusammen, können die Aktivitäten aufgeteilt werden. Alle Individuen haben Zeit, zu fressen und sind aber die ganze Zeit lang beschützt.
Nicht nur die Feindabwehr wird in einer Gruppe leichter, sondern auch die Nahrungssuche. Außerdem gibt es viele Sozialverbände, die sich gemeinsam um den Nachwuchs kümmern.
Das Leben in einer Gruppe hat aber auch Nachteile: es kommt zu intraspezifischer (innerartlicher) Konkurrenz um Nahrung oder Sexualpartner, je mehr Individuen in einer Gruppe, desto geringer der Platz und desto leichter ist die Verbreitung von Krankheiten bzw. Parasiten. Je größer die Gruppe also ist, desto mehr Stress lastet auf den einzelnen Tieren.
Wiegt man die Anzahl der Individuen und den relativen Nettovorteil für sie ab, so ergibt sich eine Optimumskurve:
Formen sozialer Verbände:
Aggregation nennt man eine zufällige Ansammlung von Tieren der gleichen Art. Z.B. Gnus an einem Wasserloch oder Menschen auf einem Konzert.
Es gibt zwei verschiedene Arten der anonymen Verbände, in denen sich die Gruppenmitglieder untereinander nicht individuell kennen. Zum einen die offen anonymen Verbände, die eine lockere Vergesellschaftung sind. Artgenossen können sich jederzeit anschließen und wieder "austreten". Z.B. Fisch- und Vogelschwärme funktionieren nach diesem Prinzip, beim Menschen wären dies z.B. Passagiere eines Zuges.
Andererseits gibt es die geschlossen anonymen Verbände. Hier erkennen sich die Mitglieder an bestimmten Merkmalen, z.B. am Geruch wie beim Bienenstaat, fremde Tiere, die diese Merkmale nicht aufweisen, haben keinen Zugang. Z.B. Schüler einer Schule oder Angestellte einer Firma.
In individualisierten, geschlossenen Verbänden kennen sich die Mitglieder untereinander und können sich unterscheiden. Z.B. Wolfsrudel, Affen, Pferde, Elefantenherde oder Schüler einer Klasse.
Altruistisches Verhalten:
Es gibt einige Vogelarten, die Verhalten zeigen, das zunächst nicht dem eigenen Überleben dient. Zum Beispiel kümmern sich sog. Bruthelfer um die Eier und den Nachwuchs anderer, meist verwandter Vögel. Dieses Verhalten erscheint aus ethologischer Sicht zunächst nachteilig.
Allerdings dient dieses Verhaltendem Überleben eines engen Verwandten und erhöht die indirekte Fitness eines Individuums, also die Chance, seine Gene in die nächste Generation zu bringen ohne selbst Nachwuchs zu haben.
Die Hamilton Ungleichung besagt, dass die Kosten für das Individuum geringer sein müssen als der Verwandtschaftsgrad multipliziert mit dem Nutzen für den Verwandten.
K < r x N.
Eltern zu Kindern und Geschwister zueinander sind zu einem Verwandtschaftsgrad von 0,5 verwandt, teilen sich also 50% des Genmaterials. Großeltern zu Enkeln und Halbgeschwister zueinander haben einen Verwandtschaftskoeffizienten von 0,25, haben also 25% des Genmaterials gemeinsam.
Kommunikation:
Die Verständigung ist die Grundlage für das Zusammenleben. Dabei ist das vom Sender ausgesandte Signal in einem Code "verschlüsselt", der dem Sender und dem Empfänger bekannt sein muss.
Bei Menschen wäre das Signal die Sprache, der Code zum Beispiel Deutsch.
Es kann auch zur bewussten Signaltäuschung kommen, bei der der Sender ein falsches Signal aussendet. Beim Menschen wäre das eine Lüge, bei Tieren zumeist Mimikry, also das Nachahmen eines anderen Tieres.
Aggression:
Ist ein innerartliches Verhalten, das dem Verteilen von Ressourcen wie Nahrung oder Sexualpartnern dient. Aggressives Verhalten hat mehrere Stufen:
- Drohen oder Imponieren: dient dazu, die Kräfte des Gegners abzuschätzen
- Kommentkampf/Turnierkampf: dient nur dem Kräftemessen und läuft nach Regeln ab, der Gegner soll nicht verletzt werden
- Beschädigungskampf: der Gegner soll verletzt oder getötet werden oder es wird zumindest in Kauf genommen
Am Beispiel der Rothirsche: Bei der Balz fordert ein Hirsch den Platzhirsch durch Röhren heraus, danach erfolgt ein nebeneinander Marschieren (Imponierverhalten). Bricht kein Hirsch den Kampf ab, so folgt der Kommentkampf.
Einige Tiere kämpfen häufiger im Beschädigungskampf, zum Beispiel Wölfe, doch es gibt keine Tierart, die generell oder meistens aggresiv ist.
Aggressionskontrolle:
Um ein gutes Miteinanderleben zu ermöglichen, verhindern Tiere meistens aggressive Auseinandersetzungen.
Zum einen kann das durch das Festlegen einer Rangordnung in der Gruppe geschehen: Kämpfe werden nur einmal ausgetragen, höchstens junge Tiere, die sich erst einen Platz erstreiten müssen, oder im Rang aufeinanderfolgende Tiere kämpfen öfter. Bei Hühnern tritt die sog. Hackordnung auf, eine lineare Rangordnung. Bei anderen Tierarten gibt es auch Dreiecksbeziehungen. Die Voraussetzung für Rangordnungen ist, dass sich die Tiere untereinander kennen.
Eine andere Möglichkeit ist das Besetzen eines bestimmten Territoriums. Festgelegte Reviere müssen nur selten verteidigt werden. Die Markierung kann durch akustische Signale, durch Duftstoffe (olfaktorische Markierung) oder optisch erfolgen.
Die Größe der Reviere hängt von der Art, dem Nutzen und dem Ressourcenvorkommen ab.
Mittwoch, 28. Februar 2018
ABI ku: I. Epochen und Stile (1)
1. Der Klassizismus (1770-1830)
Caspar-David Friedrich: Abtei im Eichenwald, Öl/LW, 1809
(https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_im_Eichwald)
Das Bild hat keine klare Perspektive, der dunkle Vordergrund bildet eine nach oben offene Ellipse. In der Mitte des Bildes ist das Kirchenfenster einer Ruine zu sehen, dahinter scheint Licht, was eine Symbolische Bedeutung haben soll. Das Bild soll eine melancholische Stimmung erschaffen.
In der Romantik sind häufig Symbole der Vergänglichkeit oder nationale Symbole zu erkennen, es wird oft eine Verbindung zum Mittelalter und dem Heiligen römischen Reich deutscher Nation (HrRdN) hergestellt. Themen sind die deutsche Vergangenheit und die Kirche. Das Leben wird als düster dargestellt, alles stirbt und verfällt. Man glaubte auch an eine Erlösung durch Gott.
Die romantische Kunsttheorie:
Das Kunstwerk sollte dem Gebet ähnlich sein, es diente dem Seelenheil. Dadurch wird es zu einer Art Offenbarung oder mystisches Erlebnis -> Nähe zur Religion
Der Künstler wurde als Mittler zwischen Gott und Mensch angesehen, der die Offenbarungen Gottes in der Natur wiedergeben soll (Pantheismus). Die Künstler würden dadurch zum "Liebling Gottes".
In der Farbe galt eine Dualität des Lichts und der Finsternis als schön, denn die Farbe und das Licht sind ein Mittel Gottes.
Aufgrund der Säkularisierung wurde die Kunst eine Art Ersatzreligion.
4. Die französische Romantik
Theodore Gericault: Das Floß der Medusa, Öl/LW, 1819
(https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Floß_der_Medusa)
Historischer Hintergrund:
Die Fregatte "Meduse" stach am 18. Juni unter Kommando eines Kapitäns in See, der seit 25 Jahren kein Schiff mehr betreten hatte. Er setzte das Schiff am 2. Juli [...] vor der westafrikanischen Küste auf Grund. Die wenigen Rettungsboote wurden von Offizieren und Beamten besetzt, die Mannschaft musste sich ein Floß bauen. Ohne ausreichend Proviant und Trinkwasser wurden nach zwölf Tagen nur fünfzehn der hundertfünfzig Flüchtlinge von der Mannschaft der "Argus" geborgen. Augenzeugen berichteten von Kannibalismus.
Das Bild besteht aus vielen diagonalen Linien und Dreiecken, was einen unruhigen Eindruck macht. Die Menschen und Dinge haben keine Konturen, weshalb es sehr malerisch ist. Es gibt keine eindeutige Lokalfarbigkeit, weshalb ein starker Hell-/Dunkelkontrast auftritt. Das Bild ist sehr dynamisch und orientiert sich an der Kunst des Barock.
Es wird ein politisches, aktuelles Thema dargestellt und es gibt keine Helden: der Mensch wird als den Naturgewalten unterworfenes Wesen dargestellt, das zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt. Das Bild ist ebenfalls realistisch und stellt das Leiden der einfachen Menschen dar.
5. Der Impressionismus (1860-1890)
Die Künstler entfalten sich selbst, denn sie müssen keine Aufragsbilder für Adelige/Kirche mehr malen. Es gibt keine Salonmalerei, nicht mehr der König entscheidet, was Kunst ist. Im Impressionismus setzten sich die Künstler mit der Fotografie außeinander.
Motive:
Es werden keine mythischen Themen mehr dargestellt, sondern banale Alltagssituationen, das "moderne Leben" und die Natur. Dafür malen die Künstler gern im Freien /"Plein-air-Malerei", Freiluftmalerei, da Tubenfarbe erfunden wurde). Monet malt zudem Serien der jeweiligen Motive.
Claude Monet: Die Kathedrale von Rouen, 1892/93
(http://www.kooye.de/crump/)
Das Bild wurde mit flotten Strichen und lockerer Pinselführung gemalt (Pinselduktus), es findet sich ein pastoser Farbauftrag mit kleinen Tupfen. Das Werk ist Teil der Primamalerei, es wurde auf einmal gemalt.
Im Bild sieht man keine Räumlichkeit, die Darstellung ist sehr flächig. Da es keine Perspektive gibt, gibt es auch einen sehr geringen Tiefenraum, außerdem sehen wir, ähnlich wie auf Fotos, einen zufälligen Ausschnitt der Kathedrale.
Erstmals wir mit hellen, ungemischten Farben gemalt, es entsteht durch das enge Nebeneinandertupfen der Farben eine optische Mischung, und es entstehen farbige Schatten. Die Farbe löst sich vom Gegenstand (=Lokalfarbe), somit wird die Farbe zum Träger des Lichts und es kommt zu einem Komplementärkontrast, es entsteht eine Simultanität. Das Auge des Betrachters nimmt dadurch ein atmosphärisches Flimmern wahr.
Im Impressionismus wird das Motiv unwichtig, es werden nur Sinneseindrücke dargestellt, die aber keine Bedeutung haben. Nur das Wahrnehmen selbst wird gezeigt. Der Maler soll malen, was er sieht, und nicht was er weiß oder erkennt (innocence of the eye). Die traditionelle Maltechnik wird aufgegeben.
6. Der Postimpressionismus (1880-1900)
Die Bilder bestehen aus Flächen aus Tupfen reiner Farben, es kommt zu einer Prismatischen Farbzerlegung und Fabrkontrasten. Dadurch scheinen die Bilder zu erstarren. Die Bilder dienen nur zur wissenschaftlichen Außeinandersetzung mit Farbe und ihrer Wirkung.
7. Der Jugendstil (1890-1910)
Die Motive sind häufig Pflanzen, Ornamente und mittelalterliche Sagen. Man orientiert sich an der frühen Rennaissance und dem Mittelalter, die Bilder werden mit Mustern und Ornamenten überzogen. Die Idee dahinter ist die Verbindung des Menschen mit der Natur in der Kunst, Architektur und im Design
Aubrey Beardsley: Le Morte d'Arthur, 1893/94
(https://www.pinterest.co.uk/pin/213569207309449214/)
8. Fauves (1905-1925)
Die Bilder bestehen aus großen, einfachen Formen und Grundfarben: der Ausdruck ist die Wirkung der Komposition (-> Formalismus)
Henri Matisse: Der Tanz/la danse, 1909/10
(https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tanz_(Gemälde))
9. Expressionismus (1905-1914)
Die afrikanische Kunst wird nachgeahmt. Es werden eckige und zerhackte Formen gemalt, die Motive sind sehr realistisch und ungeschöhnt, zum Beispiel Krieg oder Prostitution. Es kommt der sogenannte Primitivismus auf, in dem afrikanische Masken kopiert werden. Es kommt zu einer (links-)politischen, provokativen Kunstform. Sehr farbige Bilder beinhalten viele Kontraste und extreme Farbwirkung, weshalb es zur Synästhesie (Das wahrnehmen von zwei Eindrücken gleichzeitig) kommt.
Ernst Ludwig Kirchner: Fünf Kokotten, 1914
(https://www.pinterest.com/pin/465489311460435534/)
Jaques-Louis David: Der Schwur der Horatier, Öl/LW, 1784
(http://www.bilder-geschichte.de/bilder/david-eid-horatier.htm)
(http://www.bilder-geschichte.de/bilder/david-eid-horatier.htm)
Das Bild ist in der Zentralperspektive gemalt und enthält senkrechte und waagerechte Einteilungen. Die Menschen sehen aus wie Statuen, da keine natürliche Beleuchtung nachgeahmt wurde, sondern ein Theaterlicht. Der Aufbau ist insgesamt sehr statisch uns streng, was die Rationalität unterstreicht. Dadurch, das der Fluchtpunkt hinter den gekreuzten Schwertern ist, wird der Schwur hervorgehoben.
In der französischen Revolution orientierte man sich an der Antike, welche als die Geburtsstunde der Demokratie gefeiert wurde. Man strebte die römischen Staatstugenden an, was bedeutet, sich als Individuum dem Wohle des Staates zu unterwerfen.
2. Sturm und Drang
Francisco de Goya: Der 3. Mai 1809 Die Erschießung der Aufständischen, 1814
(https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Erschießung_der_Aufständischen)
Das Gemälde ist eingeteilt in eine linke und eine rechte Hälfte, auf der einen Seite die Spanier und auf der anderen die Franzosen. Besonders auffällig ist der Hell-/Dunkelkontrast: das dargestellte Licht wird von einer natürlichen Quelle produziert, ist aber auch symbolisch zu verstehen. Während die Spanier naturalistisch und erkennbar gemalt sind, werden die Franzosen, da sie sich vom Betrachter abwenden, als gesichtslose Mörder dargestellt.
Das Bild thematisiert die französische Besetzung von Spanien und ist die erste realistische (also nicht heroische) Darstellung des Krieges. Der Realismus zeigt das Leid der einfachen Menschen und die sozialen Probleme deutlich, ein völlig neues Konzept.
2. Sturm und Drang
Francisco de Goya: Der 3. Mai 1809 Die Erschießung der Aufständischen, 1814
(https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Erschießung_der_Aufständischen)
Das Gemälde ist eingeteilt in eine linke und eine rechte Hälfte, auf der einen Seite die Spanier und auf der anderen die Franzosen. Besonders auffällig ist der Hell-/Dunkelkontrast: das dargestellte Licht wird von einer natürlichen Quelle produziert, ist aber auch symbolisch zu verstehen. Während die Spanier naturalistisch und erkennbar gemalt sind, werden die Franzosen, da sie sich vom Betrachter abwenden, als gesichtslose Mörder dargestellt.
Das Bild thematisiert die französische Besetzung von Spanien und ist die erste realistische (also nicht heroische) Darstellung des Krieges. Der Realismus zeigt das Leid der einfachen Menschen und die sozialen Probleme deutlich, ein völlig neues Konzept.
3. Die Romantik (1795-1830)
Caspar-David Friedrich: Abtei im Eichenwald, Öl/LW, 1809
(https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_im_Eichwald)
Das Bild hat keine klare Perspektive, der dunkle Vordergrund bildet eine nach oben offene Ellipse. In der Mitte des Bildes ist das Kirchenfenster einer Ruine zu sehen, dahinter scheint Licht, was eine Symbolische Bedeutung haben soll. Das Bild soll eine melancholische Stimmung erschaffen.
In der Romantik sind häufig Symbole der Vergänglichkeit oder nationale Symbole zu erkennen, es wird oft eine Verbindung zum Mittelalter und dem Heiligen römischen Reich deutscher Nation (HrRdN) hergestellt. Themen sind die deutsche Vergangenheit und die Kirche. Das Leben wird als düster dargestellt, alles stirbt und verfällt. Man glaubte auch an eine Erlösung durch Gott.
Die romantische Kunsttheorie:
Das Kunstwerk sollte dem Gebet ähnlich sein, es diente dem Seelenheil. Dadurch wird es zu einer Art Offenbarung oder mystisches Erlebnis -> Nähe zur Religion
Der Künstler wurde als Mittler zwischen Gott und Mensch angesehen, der die Offenbarungen Gottes in der Natur wiedergeben soll (Pantheismus). Die Künstler würden dadurch zum "Liebling Gottes".
In der Farbe galt eine Dualität des Lichts und der Finsternis als schön, denn die Farbe und das Licht sind ein Mittel Gottes.
Aufgrund der Säkularisierung wurde die Kunst eine Art Ersatzreligion.
4. Die französische Romantik
Theodore Gericault: Das Floß der Medusa, Öl/LW, 1819
(https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Floß_der_Medusa)
Historischer Hintergrund:
Die Fregatte "Meduse" stach am 18. Juni unter Kommando eines Kapitäns in See, der seit 25 Jahren kein Schiff mehr betreten hatte. Er setzte das Schiff am 2. Juli [...] vor der westafrikanischen Küste auf Grund. Die wenigen Rettungsboote wurden von Offizieren und Beamten besetzt, die Mannschaft musste sich ein Floß bauen. Ohne ausreichend Proviant und Trinkwasser wurden nach zwölf Tagen nur fünfzehn der hundertfünfzig Flüchtlinge von der Mannschaft der "Argus" geborgen. Augenzeugen berichteten von Kannibalismus.
Das Bild besteht aus vielen diagonalen Linien und Dreiecken, was einen unruhigen Eindruck macht. Die Menschen und Dinge haben keine Konturen, weshalb es sehr malerisch ist. Es gibt keine eindeutige Lokalfarbigkeit, weshalb ein starker Hell-/Dunkelkontrast auftritt. Das Bild ist sehr dynamisch und orientiert sich an der Kunst des Barock.
Es wird ein politisches, aktuelles Thema dargestellt und es gibt keine Helden: der Mensch wird als den Naturgewalten unterworfenes Wesen dargestellt, das zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt. Das Bild ist ebenfalls realistisch und stellt das Leiden der einfachen Menschen dar.
5. Der Impressionismus (1860-1890)
Die Künstler entfalten sich selbst, denn sie müssen keine Aufragsbilder für Adelige/Kirche mehr malen. Es gibt keine Salonmalerei, nicht mehr der König entscheidet, was Kunst ist. Im Impressionismus setzten sich die Künstler mit der Fotografie außeinander.
Motive:
Es werden keine mythischen Themen mehr dargestellt, sondern banale Alltagssituationen, das "moderne Leben" und die Natur. Dafür malen die Künstler gern im Freien /"Plein-air-Malerei", Freiluftmalerei, da Tubenfarbe erfunden wurde). Monet malt zudem Serien der jeweiligen Motive.
Claude Monet: Die Kathedrale von Rouen, 1892/93
(http://www.kooye.de/crump/)
Das Bild wurde mit flotten Strichen und lockerer Pinselführung gemalt (Pinselduktus), es findet sich ein pastoser Farbauftrag mit kleinen Tupfen. Das Werk ist Teil der Primamalerei, es wurde auf einmal gemalt.
Im Bild sieht man keine Räumlichkeit, die Darstellung ist sehr flächig. Da es keine Perspektive gibt, gibt es auch einen sehr geringen Tiefenraum, außerdem sehen wir, ähnlich wie auf Fotos, einen zufälligen Ausschnitt der Kathedrale.
Erstmals wir mit hellen, ungemischten Farben gemalt, es entsteht durch das enge Nebeneinandertupfen der Farben eine optische Mischung, und es entstehen farbige Schatten. Die Farbe löst sich vom Gegenstand (=Lokalfarbe), somit wird die Farbe zum Träger des Lichts und es kommt zu einem Komplementärkontrast, es entsteht eine Simultanität. Das Auge des Betrachters nimmt dadurch ein atmosphärisches Flimmern wahr.
Im Impressionismus wird das Motiv unwichtig, es werden nur Sinneseindrücke dargestellt, die aber keine Bedeutung haben. Nur das Wahrnehmen selbst wird gezeigt. Der Maler soll malen, was er sieht, und nicht was er weiß oder erkennt (innocence of the eye). Die traditionelle Maltechnik wird aufgegeben.
6. Der Postimpressionismus (1880-1900)
Die Bilder bestehen aus Flächen aus Tupfen reiner Farben, es kommt zu einer Prismatischen Farbzerlegung und Fabrkontrasten. Dadurch scheinen die Bilder zu erstarren. Die Bilder dienen nur zur wissenschaftlichen Außeinandersetzung mit Farbe und ihrer Wirkung.
7. Der Jugendstil (1890-1910)
Die Motive sind häufig Pflanzen, Ornamente und mittelalterliche Sagen. Man orientiert sich an der frühen Rennaissance und dem Mittelalter, die Bilder werden mit Mustern und Ornamenten überzogen. Die Idee dahinter ist die Verbindung des Menschen mit der Natur in der Kunst, Architektur und im Design
Aubrey Beardsley: Le Morte d'Arthur, 1893/94
(https://www.pinterest.co.uk/pin/213569207309449214/)
8. Fauves (1905-1925)
Die Bilder bestehen aus großen, einfachen Formen und Grundfarben: der Ausdruck ist die Wirkung der Komposition (-> Formalismus)
Henri Matisse: Der Tanz/la danse, 1909/10
(https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tanz_(Gemälde))
9. Expressionismus (1905-1914)
Die afrikanische Kunst wird nachgeahmt. Es werden eckige und zerhackte Formen gemalt, die Motive sind sehr realistisch und ungeschöhnt, zum Beispiel Krieg oder Prostitution. Es kommt der sogenannte Primitivismus auf, in dem afrikanische Masken kopiert werden. Es kommt zu einer (links-)politischen, provokativen Kunstform. Sehr farbige Bilder beinhalten viele Kontraste und extreme Farbwirkung, weshalb es zur Synästhesie (Das wahrnehmen von zwei Eindrücken gleichzeitig) kommt.
Ernst Ludwig Kirchner: Fünf Kokotten, 1914
(https://www.pinterest.com/pin/465489311460435534/)
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