Sonntag, 25. Februar 2018

12/2 deu: Lyrikanalyse Zusammenfassung

Gliederung
Zwar ist es in der Oberstufe nicht mehr nötig, eine auswendig gelernte Gliederung beizulegen, der Aufsatz muss aber dennoch in sich strukturiert sein. Ein Schreibplan wird trotzdem erwartet, allerdings kann dieser auch in einer losen Form beiliegen (z.B.: Mind-map, Stoffsammlung). Die Lyrikanalyse besteht immer aus folgenden Teilen:

1 Einleitung
2 Aufbau und Inhalt
3 Formaler Aufbau
4 Analyse der sprachlich-stilistischen Mittel
5 Interpretation
evtl. B-Auftrag (wie im ABI)
6 Schluss

Hintergrundwissen
Wissen über Epochen und Autoren ist wichtig, um Gedichte zu interpretieren und passende Einleitungs- und Schlussgedanken zu fassen. Wiederholt also nochmal die im Unterricht besprochenen Epochen, Gedichte und Autoren!

Aufbau eines Gedichtes beschreiben
Wie bei allen Analysen muss das Gedicht zunächst in Sinnabschnitte eingeteilt werden. Das ist bei der Lyrikanalyse mit Abstand am einfachsten, weil man sich oft an den Strophen orientieren kann. Was allerdings schwerer ist, als bei anderen Schreibformen, ist das Erfassen des Inhaltes in jedem Abschnitt. Hierbei ist es wichtig, sich an Schlüsselwörtern zu orientieren, den Zusammenhang mit den anderen Sinnabschnitten im Hinterkopf zu behalten und zu Transferieren.
Beim Beschreiben des formalen Aufbaus werdet ihr folgendes beachten müssen:

- wie viele Stophen à wie viele Verse gibt es?
- daraus ergebend: hat das Gedicht eine bestimmte Form und welche?
- wie ist das Reimschema, gibt es eine Besonderheit?
- gibt es ein Lyrisches Ich oder Du?

Sprachlich-stilistische Mittel
Es gibt eine Vielzahl an sprachlich-stilistischen Mitteln, doch worauf es eigentlich ankommt, ist nicht die Anzahl, die ihr findet, sondern wie ihr anhand der gefundenen Mitteln das Gedicht interpretieren könnt. Trotzdem müsst ihr so viele Mittel wie möglich auswendig lernen. Behaltet auch immer das Schema im Gedächtnis: Erkennen des Stilmittels, Textbeleg angeben (Zitate immer in den eigenen Satzbau mit einbauen), und Wirkung schildern. Hier ist eine Liste von denen, die ich gelernt habe:

Wiederholung (selbsterklärend)
Vergleich: grün wie Gras
Personifikation (das Übertragen von menschlichen Eigenschaften oder Fähigkeiten auf Tiere oder Dinge): Das Blatt gähnt mich an.
Ironie (ein Ausdruck, der das Gegenteil meint): Du bist echt ein Held!
Hyperbel (Übertreibung): Du hast deine Hausaufgaben jetzt schon zum 100sten Mal vergessen.
Metapher (Sachverhalte aus dem gewöhnlichen Kontext nehmen, um andere Sachverhalte zu veranschaulichen): Rabeneltern
Ellipse (Das Auslassen von Satzgliedern): Du Blödmann!
Klimax (Aufzählung von Begriffen mit steigender Intensität): Du bist dumm, idiotisch, voll daneben.
Antiklimax (Aufzählung von Begriffen mit fallender Intensität): Er war ein Champion, ein Meister, ein guter Sportler.
Alliteration (Aufeinanderfolgende Worte mit gleichem Anfangsbuchstaben oder -Laut): Bei Wind und Wetter
Anapher (Aufeinanderfolgender gleicher Satzanfang): Dann war ich im Kino. Dann war ich spazieren.
Epipher (Aufeinanderfolgendes gleiches Satzende): Willst du wissen, was Elend ist. Ich zeige dir, was Elend ist.
Inversion (Das vorziehen eines Satzgliedes um es zu betonen): Endlich hast du es verstanden!
Emphase (Ausruf): Oh Götter!
Periphrase (Das Umschreiben eines Wortes): Zweitfrisur (statt Perücke) / Staatsdiener (statt Beamter)
Correctio (Das Korrigieren einer Aussage): Nicht will - muss richten lassen!
Parallelismus (Eine Gegenüberstellung, wobei die gleichen Satzglieder jeweils an gleicher Stelle stehen): Frauen werden alt, Männer werden interessant
Antithese (Gegenteilige Begriffe, die in einen Zusammenhang gesetzt werden): Frauen <> Männer, alt<>interessant
Akkumulation (Das aneinanderreihen von Begriffen ohne weitere Satzteile): Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott!
Rhetorische Frage (Eine Frage, bei der die Antwort als bereits bekannt vorausgesetzt und nicht erwartet wird): Bist du verrückt?
Euphemismus (Ein verschönerter Ausdruck für etwas Negatives): Du wirst dahinscheiden.
Litotes (Die Verneinung des Gegenteils): Nicht schlecht.
Pleonasmus (Eine unnötige Beschreibung, da der Begriff bereits durch das Adjektiv definiert ist): Weißer Schimmel / kleiner Zwerg
Chiasmus (Ein "gespiegelter" Satz, bei dem zwei Begriffe im zweiten Teil vertauscht werden): Du weißt nicht, was du willst, und willst nicht, was du weißt.
Oxymoron (Bewusste Entgegenstellung von zwei Gegenteiligen Begriffen): die armen Reichen.

Stilmittel braucht man übrigens bei jeder Analyse.

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