Samstag, 23. Juni 2018

Leben ist Lernen. Mit Fremdsprachen

Hallo! Ich habe mein ABI überstanden und bin nun fertig mit der Schule (Yay), aber das heißt noch lange nicht, dass ich aufhöre, zu lernen. Ich werde vielleicht nicht mehr zu jedem Thema in der Schule etwas bloggen können, dafür bringt der neue Lebensabschnitt viele weitere Rubriken mit sich:

Da ich wohl anfangen werde, zu studieren, kann ich über das Leben an der Uni erzählen.
Im Leben lernt man nie aus! Weiterbilden gehört auch für Erwachsene dazu und ich werde viel davon mit euch teilen können.
Außerdem habe ich nun viel Zeit, um Sprachen zu lernen und meine Sprachkenntnisse zu verbessern.

Darum geht es heute: Sprachen lernen.

Warum lernt man überhaupt Fremdsprachen? Sie sind das wichtigste Kommunikationsmittel, ob für Reisen oder den Beruf. Doch für mich wohl das allerwichtigste: Freunde aus aller Welt und ihre Kulturen kennen lernen. 
Wer über die nötigste Verständigung hinaus will, sollte mehr als nur Englisch können. So erweitert man ebenso seinen Horizont, denn für jede Sprache muss man auch seine Denkweise ein bisschen umstellen. Und mann entdeckt vielleicht sogar etwas total verblüffendes dabei.
Warum ich Fremdsprachen lerne und welche ich lerne, welche Probleme und Tipps ich habe? Tja, das verrate ich euch jetzt ;)

Deutsch (Muttersprache)
Deutsch ist meine Muttersprache, genauer gesagt spreche ich im großen und Ganzen Hochdeutsch (also das, was man in der Schule und auf der Arbeit sprechen sollte und was man als Fremdsprache lernt), aber manchmal rudschd aweng Frängisch mit nei, weil ich in Franken wohne. 
Logischerweise spreche ich also schon (fast) immer Deutsch, mein erstes Wort war übrigens "da". Ich habe diese Sprache, wie die meisten Babys, wohl zuerst mündlich von meinem Umfeld übernommen und dann musste ich in der Grundschule lesen und schreiben lernen...
Natürlich sahen meine ersten Buchstaben sehr krakelig aus :D, aber was erstaunlich ist: ich hatte zuerst große Probleme mit der Rechtschreibung. Ich schrieb "Libe" statt "Liebe", "Geburztag" statt "Geburtstag" - genauer gesagt, nach Gehör. Und die Sonderregeln hab ich erst recht nicht kapiert. Warum dehnt ein "e" ein "i", aber bei jedem anderen Vokal ist es ein "h"? Warum sagt man "Wase" und warum "Fogel" und warum gibt es den Buchstaben "V" überhaupt, wenn man ihn immer, wirklich immer, durch entweder "W" oder "F" ersetzen kann? Wann schreibt man "ts" und wann "z"?
Irgendwann musste ich die Regeln wegen der Noten einfach akzeptieren. Lesen konnte ich aber schon immer gut.
Ich habe also akzeptiert, dass Deutsche Rechtschreibung seltsam und überhaupt nicht logisch ist (man siehe die Rechtschreibreformen, die alles nur verwirrender machen. Heißt es nun Schiffahrt oder Schifffahrt, Stileben oder Stilleben oder Stillleben???).
Im Gymnasium wurde es noch komplizierter. Unser cooler Deutschlehrer hat es zum Glück geschafft, uns die Grammatik auf lustige Art und Weise beizubringen. Nachdem ich gelernt hatte, alles unsinnige, unlogische zu akzeptieren, viel es mir noch viel leichter, die meist logische Grammatik zu akzeptieren. 
Durch viel, viel Schreiben habe ich meine Ausdrucksweise enorm verbessert, meinen blumigen Wortschatz vergrößert und gelernt, die Grammatik für einen gewissen Effekt so zu biegen, dass sie anders ist, aber nicht per se falsch (zumindest denke ich das. Ansonsten ist das einfach ein Stilmittel).
Bis heute ist Deutsch die Sprache, die ich am häufigsten gebrauche und in der ich mich am wohlsten fühle.

Ein TIPP für Deutschlerner: hängt euch am Anfang nicht am komplizierten Zeugs auf, ob ihr nun den Dativ benutzt oder dem Dativ, was ihr meint, lässt sich aus dem Kontext schon erkennen. Das das/dass Problem werdet ihr im Mündlichen sowieso nicht haben (wenn ihr auf eine deutsche Schule geht, lernt das trotzdem, macht die armen Deutschlehrer nicht verrückt*). Auf welche Regeln ihr euch konzentrieren solltet, hängt wirklich davon ab, wie ihr Deutsch gebrauchen wollt und wie gut ihr sein wollt.

*alle Deutschlehrer und deutschen Schüler wissen, was ich meine, oder? :D

Das finde ich am coolsten: Donaudampfschiffskapitänsmützenanstecknadelherstellungsverfahren...
Und das Neuerfinden von Wörtern.

Das finde ich irgendwie blöd: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Und dann blickt man nicht mehr durch.
+ Geschlechter der Nomen, aber das ist in vielen Sprachen so. Nur halt anders.
+ dass man sich in verschiedenen Bundesländern oft nicht gut versteht

Englisch - English (C1)
Englisch ist eine Weltsprache, deshalb muss jeder deutsche Schüler in der Schule Englisch lernen. Ich fand das richtig cool, weil ich schon in der Grundschule ein paar Wörter konnte und hab mich gleich richtig krass gefühlt :D
In der 4. Klasse haben wir spielerisch gelernt, im Gymnasium ging es dann richtig zur Sache. Englisch war also meine erste Fremdsprache. Ich weiß ja nicht, wie es euch ging, aber ich habe das Vokabellernen gehasst. Ich kann mich nicht mehr so gut erinnern, aber die Grammatik zu lernen war ganz okay. Ich habe zwar keine Ahnung, wie man die ganzen "tenses" bildet und welche man für was hernimmt, aber benutzen kann ich sie wohl richtig. 
Irgendwann habe ich angefangen, Filme, die ich sehr gut kannte, auf Englisch ohne Untertitel zu schauen. Das hat mein Englisch unglaublich verbessert, auch wenn ich am Anfang nicht alles verstanden habe. Ich rate euch wirklich: sobald ihr eine Sprache gut genug beherrscht, um über Touristen-Sätze hinauszugehen, fangt an, Filme, Serien oder Videos in der Sprache zu schauen, gern auch mit Untertiteln. Ihr könnt natürlich auch Radio hören, das ist aber schwieriger und vielleicht frustrierend, oder lesen, aber dann könnt ihr die Aussprache nicht gleich auch noch verbessern. Mittlerweile schaue ich fast alle Filme und Serien auf Englisch an, suchte englische Youtube-Videos und lese auch ein paar Sachen auf Englisch.
In der Oberstufe hieß es dann nur noch: Vokabeln lernen, Texte verstehen und schreiben. Und zwar komplizierter. Ich fand mein durch die Filme gelerntes Englisch mehr als ausreichend und hab fast keine Vokabeln mehr gelernt... naja das war sowieso nur zu so Themen wie "Genetic engineering", "environment and carbon footprint" und sowas, also auch ohne das komme ich im Alltag mehr als gut zurecht.
Neben meinem Englisch-Input hat Übung auch sehr geholfen. Ich schreibe einen anderen Blog auf Englisch, in dem es um kreatives Schaffen geht, und kommuniziere mit verschiedenen Freunden auf der ganzen Welt auf Englisch. Ich bin dadurch so weit, dass ich nicht nur manchmal Filme auf Englisch kommentiere, sondern auch auf Englisch denke. Das heißt, Englisch ist fast wie eine zweite Muttersprache geworden.
Ich hatte fast keine Probleme mit dem Lernen. Nur die verschiedenen Rechtschreibungen verwirren mich manchmal. Nein, es ist nicht die noch viel seltsamere Rechtschreibung an sich, sondern der Unterschied zwischen amerikanischem und britischem Englisch. Ich möchte so britisch wie möglich sein. Sollte ich nun "colour" oder "color" schreiben, ist es " 'controversy" oder "con'troversy"?

Also, warum ich Englisch gelernt habe, wisst ihr nun. Warum bin ich so gut geworden? Seit ich Harry Potter auf Englisch geschaut habe, fand ich es super lustig, die verschiedenen britischen Akzente nachzuahmen und so hat es mir immer Spaß gemacht, zu reden. Auch außergewöhnlichere Sätze zu schreiben fand ich aufregend.

Das finde ich am Coolsten: die Akzente/Dialekte
+ dass Nomen keine Geschlechter haben
+ Das Wort "quite". It's quite useful to sound more british to quite the mass of german people. Meaning: it's super awesome. Und das Wort "rather". Rather for quite the same reason, really.

Das finde ich irgendwie blöd: Es gibt eine festgelegte Reihenfolge, in der Adjektive stehen sollten. Ist irgendwie cool, aber wer kennt die schon?
+ Unterschiedliche Aussprache und Rechtschreibung für AE/BE

Französisch - Francais (B1)
Meine zweite Fremdsprache, die musste ich im Gymnasium auch lernen. Eigentlich sollte mein Level B2 sein... ist es aber nicht. Daran kann man erkennen, dass irgendwas nicht so funktioniert hat, wie beim Englischlernen. Von der 6. bis zur 10. Klasse wurde ich damit gequält, Verben zu konjugieren und imaginären Brieffreunden zu schreiben, wie toll ich Lyon doch finde und was ich dort besichtigt habe. Nichts hat mich aber so deprimiert wie dieses eine Mal, kurz vor den Sommerferien, als meine Lehrerin meinte, es wäre eine gute Idee, einen französischen Film in OmU anzuschauen...
Ich weiß, ich habe euch geraten, Filme anzusehen. Aber bitte macht das erst dann, wenn ihr euch sicher seid, ein bisschen was zu verstehen. Denn ich habe gerade noch "non" und "je" verstanden, sogar "est-ce que" ist zu einem "sk" verkommen, und ungelogen, sonst gar nichts. Natürlich hat mich das dann deprimiert. Ich habe zwei Jahre lang Verben konjugiert, sogar die Vokabeln gelernt(!) und Briefe geschrieben, nur um dann herauszufinden, dass ich niemals auch nur nach dem Weg fragen oder übers Wetter reden könnte. 
Bis zur 10. Klasse hatte ich dann nicht mehr so viel Lust, Französisch zu lernen. Ich war davor im Urlaub im Elsass und habe erstaunlicherweise die Franzosen alle gut verstanden. Problem: sie haben mich nicht verstanden. Und wieder ist meine Bereitschaft, Französisch zu lernen oder zu üben gesunken. 
In der 10. Klasse aber, vielleicht hat der Urlaub ja doch geholfen, hab ich plötzlich alle Lücken aufgeholt, konnte sogar die "conditionels" bilden und flüssiger sprechen. Trotzdem habe ich Französisch dann abgewählt und nicht mehr geübt, deshalb bin ich nun nicht mehr so sicher mit der Grammatik und auf das Level B1 gesunken. Mittlerweile vielleicht noch weiter. Verstehen kann ich immer noch recht viel (gelesenes!), aber durch die mangelnde Übung nicht besonders gut reden und nur mit größter Mühe und häufiger Konsultation diverser Nachschlagewerke schreiben. 
Ich muss zugeben, außer den Noten hatte ich keinerlei Ansporn, Französisch zu lernen oder zu verbessern. Letztendlich lag es wohl tatsächlich am mangelnden Spaß, dass ich nicht so gut geworden bin.

Mein TIPP für Französischlerner: wenn ihr schon an der Rechtschreibung (die komplizierteste, seltsamste und unlogischste, die ich kenne) verzweifelt, wie meine Mutter, die mal versucht hat, es zu lernen, dann fragt euch, ob ihr es wirklich lernen wollt. Im Zweifelsfall konzentriert euch erstmal aufs Reden und Verstehen. Um euch durch die Grammatik zu kämpfen und euch alle Sonderregeln einzuprägen, braucht ihr eine unglaubliche Motivation.

Das finde ich am Coolsten: wenn man's kann klingt's richtig gut
+ Das Wort "embouteillage". Es klingt wie "Einflaschung"

Das finde ich irgendwie blöd: es gibt viel zu viele Ausnahmen
+ Das Conditionel, denn da kommt man nicht mehr umhin, viele Zeiten bilden zu müssen. Ich sage nur: futur irgendwas. Nicht das futur simple, das andere. Das konnte ich nie. Und ein Jahr später lernt man das futur simple, das wirklich einfacher ist.

Ungarisch - Magyarul (Touristen-Niveau)
Kommen wir nun zu den Sprachen, die ich mir selber beigebracht habe, in meiner Freizeit. 
Zwar kommt der Großteil meiner Familie aus Rumänien (und dann ursprünglich doch wieder aus Deutschland), aber mein Opa war Ungar und außer den nun wieder in Deutschland lebenden, langsam das Rumänisch vergessenden Verwandten, haben wir noch die Familie der Kusine meiner Mutter in Ungarn. Die wollten wir mal wieder besuchen. Ich fand es schon immer doof, dass ich keine zweite Muttersprache gesprochen habe, obwohl ich nicht 100% Deutsch war (eigentlich bin ich zum Großteil was anderes als Deutsch, oder besser: verschiedene Anderesse), also wollte ich eines nun selber lernen: Rumänisch oder Ungarisch.
Wie ich feststellen musste, sah Ungarisch um einiges leichter aus. Es gab sogar eine gute App, mit der man es lernen konnte, und zwar nicht nur bis zum Touristen Niveau.
Innerhalb von zwei, drei Monaten habe ich mir also damit auf dem Schulweg angeeignet, sich in Städten zurechtzufinden, übers Wetter zu reden und Transportmittel zu benutzen. Grammatik kann ich zwar nicht, dafür aber die nötigsten Sätze und Wörter. 
Das ist auch schon wieder Jahre her und sogar in Ungarn habe ich eher Englisch geredet (weil ich mich nicht getraut habe :( ), aber wenn ich mir das bisschen nochmal ansehen würde, könnte ich schnell wieder übers Wetter und Transportmittel reden.

Da ich strenggenommen eigentlich nicht wirklich Ungarisch spreche, kann ich hier auch keine Tipps geben.
Was ich aber noch erwähnen möchte, ist, dass ich dadurch ein großes Interesse an Sprachfamilien und Linguistik entwickelt habe und bemerkt habe, wie leicht es mir fällt, Sprachen zu lernen und schnell die Grammatik zu verstehen (wenn ich denn die richtige Motivation habe - vieles ist einfach eine Einstellung des Gehirns).

Das finde ich am Coolsten: die ös und üs
+ die langen Wörter

Das finde ich irgendwie blöd: wie genau steckt man jetzt nochmal die vielen Prä- und Suffixe aneinander?

Japanisch - Nihongo (faaaast A2. Wirklich, ich müsste nur mal diese eine Lektion machen und alles nochmal wiederholen.)
Nach dem Urlaub in Ungarn saß ich wieder vor meinem Schreibtisch und habe Animes gesuchtet. Dadurch habe ich viele Wörter und Ausdrücke gelernt, und kommentierte dann immer mit "kawaii", "sou desu", "sugoi" und so weiter. Was mich dann genervt hat war, dass ich nichts weiter mit den Wörtern anfangen konnte, die ich aufgeschnappt habe, ich hatte ja keine Ahnung von der Grammatik.
Also habe ich mir ein Buch gekauft, dass angab, damit Japanisch in 30 Tagen selbst lernen zu können. 
Ich war so begeistert davon, dass ich mir gleich die ganzen Grammatikseiten durchgelesen habe. Und gleich die Grundlagen verstanden hatte. Ich hatte nun also einen groben Überblick. Leider hat es ein Jahr gedauert, bis ich mit der ersten Lektion beginnen konnte. Warum? Weil ich erst die Hiragana lernen musste, die Schriftzeichen. Ich hatte dafür zwar eine coole App, aber ich hab mir die fast 50 Zeichen einfach nicht merken können. Nach ein paar Monaten habe ich das dann liegen gelassen. Als ich es wieder aufnahm, in der 11. Klasse, habe ich die Hiragana richtig schnell gelernt, mit der gleichen App. Man braucht wohl einen freien Kopf dafür.
Ja, dann habe ich mit den Lektionen angefangen. Ich habe es mir gespart, die Katakana zu lernen, die Zeichen braucht man eigentlich nur bei Fremdwörtern. Das ist jetzt zwei Jahre her.
Ich muss sagen, die vielen Schriftzeichen, die Kana und Kanji, schrecken ganz schön ab. Aber ich habe es auch nur mit Hiragana geschafft, die Basics zu lernen, ein paar Katakana hab ich dann irgendwann gelernt, weil ich sie oft nachgeschlagen habe, und Kanji versuche ich seit einem Jahr zu lernen. Ich will wenigstens die 2000 wichtigsten können, doch alle davon lerne ich nicht jetzt, vielleicht später einmal. Mir reicht es zunächst, wenn ich gut reden kann.
Wenn man die Hiragana also mal kann, dann ist alles ganz leicht: Die Rechtschreibung ist richtig logisch und einfach, man muss keine Verben konjugieren und die Fälle werden durch kleine Wörter angezeigt.
Was natürlich neu für die westliche Welt ist, sind die Höflichkeitsform und die Bescheidenheitsform (ich nenne die jetzt einfach mal so, dann versteht man eher, was ich meine), man muss im Prinzip die Verben in drei Varianten lernen.
Bis auf die Zeichen hatte ich keine Probleme, Japanisch zu lernen.
Danach habe ich mir nur geschworen, keine Sprache mehr zu lernen, für die ich ein neues Alphabet lernen muss. Japanisch mit Hiragana, Katakana und Kanji reicht mir da neben dem lateinischen, mehr schaffe ich im Leben nicht. Dachte ich.
Kleines Update, da ich diesen Post nach langer Zeit überarbeite: ich bin älter geworden und das Interesse an Anime ist in den Keller gesunken - leider. Ich kann mit den meisten japanischen TV-Shows, Serien und Filmen auch nichts anfangen und da merke ich, was der Input alles ausmacht, denn ich bin dadurch sehr aus der Übung gekommen, wie man Japanisch eigentlich benutzt.

Mein TIPP für Japanischlerner: Fangt erst mal mit Hiragana an, dann lernt, wie ihr reden könnt. Das ist das Wichtigste. Und passt auf, wenn ihr Animes schaut, denn manche Charaktere sprechen so, wie man im realen Leben niemals reden würde, also nicht nachahmen!

Das finde ich am Coolsten: keine Verben konjugieren müssen!
+ wenn man die h-Reihe kann, kann man eigentlich auch schon die b- und p- Reihen (ja, das habe ich gefeiert)
+ es gibt keine Geschlechter und auch keine Artikel für Nomen

Das finde ich irgendwie blöd: zu viele Schriftzeichen
+ wenn man mal so ein Wörterbuch durchblättert steht auf jeder Seite mindestens ein Englisches oder Ausländisches Wort, das übernommen wurde. Ja gut, man kann dann schon was, aber warum?

Koreanisch - Hangug-eolul (A2)
Ich wollte kein weiteres Alphabet lernen. Und dann habe ich mit den Animes aufgehört (aber nicht mit Japanisch) und wurde verrückt nach K-Dramas. Und zu allem Überfluss auch meine Mutter. Sie kam dann mal zu mir und meinte "Das koreanische Alphabet ist so einfach, man soll das in 2 bis 10 Tagen lernen können! Ich fang' jetzt damit an und schau, wie schlau ich bin!"
Da meldete sich mein Ego: das wär' doch gelacht wenn ich das nicht in 2 Tagen schaffe!
Eigentlich habe ich schon mal versucht, Hangul zu lernen, als ich angefangen habe, K-Pop zu hören und die Liedtexte nachsingen wollte, die meist in Hangul zu finden waren. Dann habe ich Romanisierungen gefunden. 
Jedenfalls habe ich die 26 Zeichen innerhalb von 3 Tagen gelernt, meine Mutter in 5. Warum? Es ist (meiner Meinung nach) das einfachste Schriftsystem der Welt. Wie die Zeichen aussehen, hängt davon ab, wie Mund un Zunge sich positionieren, wenn man sie ausspricht. Wenn man sich auf Wikipedia mal kurz anschaut, was labial und dental (und der Rest) heißt, dann versteht man das sogar noch schneller (deshalb war ich 2 Tage schneller als meine Mutter).
Ja, und nach 3 Jahren exzessivem K-Drama Konsum stellte sich schon eine Nebenwirkung ein: ich schnappte einen HAUFEN Wörter auf, mehr noch, als beim Animeschauen. Ich bringe zwar Japanisch und Koreanisch durcheinander - aber was soll's. Koreanisch scheint mir sogar besser zu liegen, als Japanisch, also habe ich angefangen, mich auch mal über die Grammatik zu informieren.

Ich bin noch auf keinem Sprachniveau, aber ich kann das Alphabet und einige Wörter und Redewendungen.

Das finde ich am Coolsten: leichtes Alphabet
+ die reguläre höfliche Form ist viel einfacher als im Japanischen

Das finde ich blöd: Verwechslungsgefahr mit Japanisch
+ manchmal ist die Rechtschreibung seltsam und ich weiß nicht, wo die eine Silbe aufhört und die andere anfängt
Zur Grammatik kann ich noch nicht viel sagen, aber sie scheint nicht allzu kompliziert zu sein.

Arabisch (standard) - al-'arabiyya* (A1)
*in Umschrift sieht das Scheiße aus.

Oh ja, ich wollte kein weiteres Alphabet lernen. Dann habe ich Hangeul gelernt, aber wenigstens war das Kinderleicht. Was mich doch dazu gebracht hat, noch eine Sprache mit eigener Schrift zu lernen? Eine Person. Die meint zwar jetzt, dass ich verrückt bin, weil ich keinen Bezug zum Islam oder jedweder arabischer Kultur habe. Vielleicht bin ich ja verrückt, aber ich finde, um eine Sprache zu lernen und sie interessant zu finden, braucht man erstmal noch keinen Bezug zur Kultur, auch wenn Sprache und Kultur eng zusammenstehen. 
Kurz gesagt, es gibt viele Gründe, warum ich Arabisch lerne. Ich habe am 21.06.2018 angefangen. Man merke sich das Datum. Es ist erst ein paar Tage her. Trotzdem kann ich schon mehr Arabisch als Ungarisch.
Mit der Schrift - lesen und schreiben - mache ich gute Fortschritte, mit der Aussprache habe ich nur ein Problem: es gibt helle und dunkle Konsonanten und ich höre den Unterschied noch nicht. Zum Glück bin ich Deutsche, ich kann also das "ch" und "sch" sehr gut. 
Ich finde den Klang der Sprache schön und zu sprechen ist herausfordernd und macht mir Spaß (ich bin wohl doch ein wenig verrückt...)
Von der Grammatik kann ich noch nicht so viel, ich habe das Gefühl, dass die Verben zu konjugieren eventuell schwierig wird. Ich entdecke erstaunlicherweise Parallelen zum Deutschen, Französischen und Japanischen, das ist wohl die Linguistin in mir.

Update nach Überarbeitung: Ich habe keine Lust mehr :/ Das liegt hauptsächlich daran, dass ich kein gutes Medium gefunden habe, mit dem ich Arabisch lernen kann, aber auch dass ich nichts gescheit aussprechen kann. Außerdem sagte mir jemand, es sei eine schwierige Sprache zu lernen. Das hat mich demotiviert und ich habe das jetzt erstmal auf Eis gelegt.

Das finde ich am Coolsten: das Abjadiya (Alphabet) ist im Prinzip eine Lautschrift. Auch wenn die Vokale nicht geschrieben werden, weiß man gleich, wie das Wort geschrieben wird
+ man muss ein Verb weniger konjugieren: es gibt kein "sein"

Das finde ich irgendwie blöd: Die Schrift ist so klein :( also wenn man sie tippt und am Anfang echt nicht leicht zu lesen
+ ohne Vokale für Anfänger unmöglich zu lesen

Mandarin Chinesisch (Touristen-Niveau)
So, wie kam es dazu? Ich habe keine interessanten K-Dramas gefunden und habe einige Taiwanesische Dramen angesehen. I love it. Und dann war ich neugierig und habe auf der App, die ich zum Koreanischlernen benutze (sie bietet auch Japanisch und alles Mögliche an) mal die erste Lektion im Chinesischen (wahrscheinlich ist das Mandarin) angefangen. 
Mir war von Anfang an klar: ich versuche nicht, die Grammatik zu lernen geschweige denn, es zu schreiben oder zu lesen. Was für ein Glück dass eine hilfreiche Liste von einfachen, wichtigen Sätzen für Touristen gestellt wurde. Ich habe sie mir angehört und nachzusprechen versucht. Tja, und da habe ich mir einige gleich merken können.
Wie gesagt, ich kann ein paar Sätze sprechen - weder lesen noch schreiben und keine Grammatik, deswegen gibt es hier keinen Tipp.

Das finde ich am coolsten: das Sprechen mit den vier Tonlagen macht jeden Satz zu einem Gedicht ^^
+ irgendwie beruhigt mich das Sprechen, weil ich mich auf die Tonlagen konzentrieren muss
+ ich verwechsle die Sprache aus demselben Grund mit keiner anderen

Das finde ich irgendwie blöd: obviuosly die Schrift. Obwohl sie wunderschön und eine Kunst an sich ist, zum lernen echt doof.

Spanisch - Espanol* (A1)
*meine Tastatur kann das ~ nicht auf das n setzen - oder ich bin zu blöd dafür

Warum das passiert ist, weiß ich auch nicht mehr genau. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass Spanisch meine Sprache ist aber ich konnte sie in der Schule nicht lernen und außerdem dachte ich mir, verwechsle ich Spanisch dann mit Französisch und sowieso fand ich es engstirnig, dass man sich nur für Europäische/Amerikanische Sprachen interessierte.
Vor kurzem wollte ich aber wirklich herausfinden, ob mein Gefühl recht hatte. Tatsächlich fällt mir diese Sprache zu lernen bisher am leichtesten - neben Englisch. Und es macht mir so unglaublich viel Spaß, dass ich die letzten Tage fast nichts anderes gemacht habe, als Spanisch zu lernen. Vor einer Woche habe ich angefangen und ich kann (zwar hauptsächlich in Realität unnützes, aber) schon einiges mehr sagen als auf Arabisch oder Koreanisch.

Das finde ich am coolsten: die Aussprache
+ viele Parallelen zu Französisch, aber trotzdem viel leichter (bisher gibt es weniger Ausnahmen, obwohl man sich schon auf viele Regeln konzentrieren muss)

Das finde ich irgendwie blöd: persönliches Problem: das "r". Seitdem ich Japanisch lerne, kann ich kein starkes "r" mehr sprechen und das ist leider das, was Spanisch benutzt.
+ wieder andere grammatikalische Geschlechter für Sachen... warum ist das so random?

Griechisch - ellinika ()
Surpriise, ich lerne eine 10. Sprache. lang hat's ja nicht gedauert. Ich dachte aber nie daran, dass es Griechisch sei würde... na ja.

Das finde ich irgendwie blöd: ein anderes r

Zusammenfassung:
Eigentlich kann ich für jede Sprache nur raten: Viel hören, lesen, schreiben und sprechen. Je mehr Sprachen man kann, desto einfacher kann es sein, neue zu lernen, habe ich bemerkt. Man entwickelt ein grundlegendes Verständnis, wie die Rechtschreibung, Grammatik und Aussprache funktionieren und hat auch Vergleiche und Parallelen.
Womit ich in keiner Sprache klar komme, sind Uhrzeiten... und Zahlen.
Ja, an Sprachen hasse ich unregelmäßige Verben und random Geschlechter am meisten, alles andere ist OK, so kompliziert es auch sein mag. Ich finde, Japanisch zeigt, dass man auch ohne konjugierte Verben und ohne Geschlechter prima auskommen kann.
Wusstet ihr, dass das spanische Wort für "Auto" (coche) so klingt wie das deutsche Wort "Kotze" und das Wort für "Affe" (mono) auf Japanisch "Ding" oder "Teil" heißen würde? Aber bestimmt habt ihr auch schon ein Wort gehört, das so klingt, wie ein anderes Wort in einer anderen Sprache. Am Anfang mag das ja lustig und albern sein, aber ich habe mich daran gewöhnt, solche Wörter zu finden. Immerhin haben Menschen ja nicht unendlich viele Lautkombinationen zur Verfügung, sodass es keine zufälligen Überschneidungen zwischen Sprachen gibt. 

So, ich plane jetzt einen anderen Post oder evtl. ein Video (was eben funktioniert), in dem ich auf jeder dieser Sprachen ein paar Sätze sage ;)